The Future of Bible Study Is Here.
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Israel (ebr. Jisrael), d. h. Gotteskämpfer, ist I. der Name Jakobs, der ihm nach dem 1 Mo. 32 erzählten Gebetskampf (s. Art. Jakob) beigelegt wird, 1 Mo. 32, 29; 2 Mo. 6, 14 u. a. Weiterhin wird es der gewöhnliche Name des von Jakob abstammenden Gesamtvolkes des heilsgeschichtlichen Berufes. Es ist der Ehrennahme des Volkes in mannigfaltigen Wendungen (J., Volk J., Gemeine J., Haus J., Kinder J.), für den fast nur in der dichterischen und prophetischen Rede die Namen „Jakob“, „Haus Jakobs“ usw. eintreten. (Vgl. auch Jesurun.) Der Name „Ebräer“ findet sich fast nur im Munde von Nichtisraeliten, oder in der Anrede an sie, oder im Gegensatz zu ihnen; der Name „Juden“ dagegen, in der Zeit auftauchend, da nach den Untergang des Zehnstämmereichs Juda allein noch das Volk repräsentierte, wurde eben darum der gewöhnliche Volksname der nachexil. Zeit, namentlich auch im Munde der Heiden. Eine engere Bedeutung bekommt der Name J. schon lange vor dem Auseinanderfallen des Reichs in ein Reich J. und Juda: schon zur Zeit Sauls werden die Kinder J. und Juda unterschieden (1 Sa. 11, 8; 15, 4), noch mehr nach seinem Tod, als der Stamm Juda unter David dem übrigen J. gegenüberstand. Seitdem werden J. und Juda die Bezeichnungen der beiden Teile des Volkes (2 Sa. 2, 9 f. 17. 28; 3, 10 u. a.) und, zusammen genommen, der Name des Gesamtvolkes (2 Sa. 5, 5; 11, 11 u. ö.; 1 Kö. 1, 35 u. ö.). Vollends nach der Reichsteilung führt das Volk und Reich der zehn Stämme den Namen J. (1 Kö. 12, 16 ff.). Daneben bleibt übrigens J. der Ehrenname des Gesamtvolkes, daher für das Zehnstämmereich auch der Name Ephraim gebraucht wird. Ja, als Juda als der einzige Rest des Gottesvolkes dasteht, wird in der nachexil. Zeit von dem Chronisten in der Chronik, Esra u. Nehemia, in den Makkabäern, im N. T. der Name J., neben dem neuaufkommenden „Juden (vergl. d. Art.) ganz gewöhnlich für das Volk gebraucht. Wo es als Volk Gottes bezeichnet werden soll, eignet sich ja kein anderer Name (Rö. 9–11; 2 Kor. 11, 22; Phil. 3, 5); und eben darum wird er von Paulus auch dem neutest. Gottesvolk (dem J. Gottes, Ga. 6, 16) beigelegt im Unterschied von dem „J. nach dem Fleisch“ (1 Kor. 10, 18). — II. Indem J. der Hauptname des Volkes ist, knüpfen wir an denselben am besten einen kurzen Überblick über die Geschichte des Volkes J., wobei für das einzelne auf die besonderen Art. verwiesen wird. 1) Vorgeschichte. Die neueren Kritiker sehen meist in der Patriarchengeschichte keine geschichtliche Kunde, da kein Volk eine Erinnerung an seine Ursprünge bewahrt habe, kein Volk aus einer Familie hervorgegangen sei, keine Möglichkeit vorhanden sei, daß sich eine geschichtliche Kunde durch die Jahrhunderte bis zu der so viel späteren Zeit der schriftlichen Fixierung erhalten habe usw. Man hat dem gegenüber mit beachtenswerten Gründen die Geschichtlichkeit der Patriarchen nachzuweisen versucht, aber zugleich meist zugegeben, daß es sich in diesen Geschichten, die bloße Familiengeschichten zu enthalten scheinen, um die Bewegung größerer Völkermengen handelt, wie namentlich aus gewissen Genealogien deutlich zu ersehen ist (vgl. namentlich Öttli, Geschichte Israels S.44 ff., Lotz, Abraham, Isaak und Jakob 1910 in „Bibl. Zeit- und Streitfr.“ V. 10). Der Ausgangspunkt der hebr. Wanderungen ist noch nicht erhellt. Eine Quelle (die Priesterschrift P) nennt als erste Heimat das Ur der Chaldäer, von den Neueren meist in dem Ruinenort Mughair gesucht, dem alten Uru am untern Euphrat. Das würde auf eine Einwanderung in Südbabylonien hinführen. Andere Umstände führen auf den aramäischen Nordosten: so der Name Haran, der nächste Ausgangspunkt Abrahams; weiter weist der Name Arphachsad (1 Mo. 10, 24 f.) eher weiter nach Norden in die Landschaft Arrapachitis (östlich vom obern Tigris zwischen Wan- und Urmia-See). Deshalb lehnen immer noch manche die Identifikation des biblischen Ur mit Uru-Mughair ab (vgl. Kittel, Gesch. der Hebräer I, 163 ff.). Wie dem sei, Abraham (s. d. Art.) wurde der hervorragende Führer und das Symbol einer bedeutenden Einwanderung hebr. Geschlechter aus den Euphratländern in Kanaan. Mit ihm werden eine Reihe von Völkern, die später in der Geschichte Israels von Bedeutung waren, in verwandtschaftl. Beziehung gesetzt. Die Nachbarn Israels im Ostjordanland, Moab und Ammon, die noch vor den Israeliten selbständige Völkerschaften wurden, zweigten sich zuerst ab: sie werden als Nachkommen von Abrahams Neffen Lot bezeichnet. Dann trennten sich andere hebräische Stämme, die südöstl. von Palästina in die syrisch-arabische Wüste zogen: sie werden von Abrahams Sohn Ismael abgeleitet; eine weitere Gruppe von dem zweiten Nebenweib Ketura, unter ihnen die Midianiter die wichtigsten. Als ein besonderer Beweis der Geschichtlichkeit Abrahams gilt vielen die Geschichte von Kedor-Laomor (1 Mo. 14), dessen historische Zuverlässigkeit durch die neueren Forschungen im alten Orient durchaus bestäitigt worden ist (deswegen wollen manche Kritiker darin ein ganz spätes Produkt gelehrter Forschung sehen). Die Zeit dieser Einwanderung Abrahams ist nicht sicher zu bestimmen. Einen Anhaltspunkt gäbe es, wenn der 1 Mo. 14 erwähnte König Amraphel mit dem neuerdings berühmt geword. Hammurabi (Chammurabi) von Babel identifiziert werden darf; aber auch dessen Zeit wird sehr verschieden angesetzt zwischen ca. 2250 und 1900; doch scheinen die Gelehrten neuerdings der späteren Ansetzung (ca. 1960–1920) zuzuneigen. — Während Isaak, der als friedlicher Hirtensürst tief im Süden des Landes bei Beerseba siedelte, in der Überlieferung zurücktritt, ist Jakob-Israel wieder eine schärfer gezeichnete Gestalt. Mit seinem Namen verbindet sich zugleich die Erinnerung an eine zweite größere Einwanderung von Hebräern aus dem Osten nach Kanaan und eine weitere Trennung: der ältere Bruder ist Esau-Edom; so gelten denn die Edomiter, die bei dem Auszug der Israeliten aus Ägypten schon ein selbständiges Königreich bildeten, als das nächst verwandte Brudervolk Israels. 2) Ägypten. An den Namen Josephs knüpft sich die Kunde von dem Aufenthalt der Israeliten in Ägypten, die ihrer dauernden Festsetzung in Kanaan voranging. Dieser Aufenthalt, der sich dem Gedächtnis des Volkes dauernd eingeprägt hat (Am. 9, 7; Hos. 11, 1; 12, 14; 13, 4 u. a.), ist mit Unrecht von Neueren bezweifelt worden. Ägypten war für das heranwachsende Volk in mancherlei Hinsicht ein geeigneter Aufenthaltsort: in dem fruchtbaren Land nahm der eingewanderte Stamm rasch zu und es begann der Übergang vom Nomadenleben zum Ackerbau; auch in äußerer Kultur wie der Schreibkunst und manchen Ordnungen des bürgerl. Lebens konnten die Israeliten von der Kultur Ägyptens lernen; in religiöser Hinsicht blieb Israel nicht unbeeinflußt von dem Heidentum, in dessen Mitte es lebte (Hes. 16, 26; 23, 3), aber bei der Ausschließlichkeit der Ägypter gegen Fremde konnte sich das religiöse Erbe der Väter, das sie aus der Zeit der Väter nach Ägypten brachten, hier sicherer erhalten als in einem andern Lande. Die Zeit dieses ägyptischen Aufenthaltes ist bei der Unsicherheit der ägyptischen Chronologie und dem Mangel genauerer biblischer Angaben nicht sicher zu bestimmen. Die Dauer desselben wird 2 Mo. 12, 40 auf 430 Jahre angegeben, 1 Mo. 15, 13 auf 400. Diese Zahlen dürften zu hoch sein; da aber weder die Zeit des Ein- noch die des Auszugs feststeht, ist es unmöglich, auf ein sicheres Ergebnis zu kommen. Der ägypt. Geschichtschreiber Manetho erzählt von einer 500 jähr. Herrschaft fremder Beduinen, Hyksos, d. h. Hirtenfürsten genannt. Auch ihre Zeit steht nicht fest, weder der Beginn (um 2000 oder 1700), noch ihre Dauer; Neuere (Ed. Meyer) wollen sie zum Teil auf ein Jahrhundert 1680–1580 beschränken. Josephus hat gemeint, in diesen Hyksos die Israeliten selbst erkennen zu dürfen. Aber unmöglich können aus den friedlichen Hirten, als welche die Israeliten einzogen, in der Erinnerung der Ägypter gewalttätige Unterdrücker geworden sein. Wahrscheinlicher ist, daß die Israeliten zur Zeit der Hyksosherrschaft in Ägypten einwanderten und von den stammverwandten Herrschern um so wohlwollender aufgenommen wurden. Die Geschichtserzählung der Schrift geht über den ägypt. Aufenthalt rasch hinweg. — 3) Die Herstellung des Gottesvolkes durch Erlösung aus Ägypten, Gesetzgebung, Einzug in Kanaan. Als Werkzeug für die Erlösung des zum großen Teil in Götzendienst verfallenen und zuletzt schwer gedrückten Volkes erwählte Gott Mose (s. d. Art.), der das Volk über das Nordende des Busens von Sues, in dem die verfolgenden Ägypter ihren Untergang fanden, in die Wüste der Sinai-Halbinsel führte (s. Art. Auszug aus Ägypten). Seine Geschichtlichkeit steht unbedingt fest. Die Einreihung des Auszugs in die bekannten Daten der ägypt. Geschichte ist, wenn sie gleich von vielen Gelehrten versucht worden ist, dennoch auch keine zweifellose. In den ägyptischen Quellen ist das Ereignis keinenfalls deutlich aufgefunden. Zwar erzählen Manetho und andere Schriststeller des Altertums von einer Menge Ausfätziger und anderer Unreinen, die ein König Amenophis in die Steinbrüche östlich vom Nil zu schmerer Arbeit verwiesen und die dann unter einem Priester Dsarsif von Heliopolis ([…] On), verbündet mit den Hyksos in Jerusalem, den König bis nach Äthiopien zurückgedrängt hätten u. erst nach 13 Jahren einer gewalttätigen Herrschaft von dem zurückkehrenden König Amenophis vertrieben worden seien. Schon Manetho, Tacitus u. a. sehen in dieser Erzählung die Geschichte des Auszugs der Israeliten, und auch neuerdings sind viele geneigt, dies für die ägnptische Darstellung des Vorgangs zu halten. Aber auch hier ist nicht recht klar, wie die Ägypter dazu gekommen sein sollen, gegen die Wahrheit sich als von den Israeliten besiegt und unterdrückt darzustellen. Über die Zeit ließe sich ohnedies nichts Sicheres baraus entnehmen. Manche Neueren kommen durch die Identifikation des Ramses II. mit dem Bedrücker und seines Sohnes Merenptah mit dem Pharao des Auszugs auf die Zeit zwischen 1314 u. 1321. Öttli hält es für wahrscheinlich, daß der Auszug nicht schon unter Merenptah, da damals die ägyptische Macht zu fest begründet und zu geschlossen war, sondern noch etwas später beim Ausgang der 19. Dynastie stattfand. Eine genaue Fixierung der Zeit ist jedenfalls gegenwärtig nicht möglich. — Das in jahrelangem Druck verzagt gewordene Volk sollte nicht auf dem geraden Weg dem Land Kanaan zuziehen, wobei es in wenigen Wochen vor die Klingen der Feinde gekommen wäre; es mußte in die sinaitische Wüste umbiegen. Dies gibt Anlaß zu der rettenden Wundertat am Roten Meer wie zu der Wanderung durch die Wüste, auf der das Volk und sein Führer zu immer völligerer Hingabe an den erwählenden Gott erzogen werden sollten, wo Gott am Sinai mit dem Volk den Gesetzesbund schließen und ihm die ihm als Gottesvolk zukommende Verfassung und Lebensordnung geben wollte. Der Gott, der dem Mose bei seiner Berufung sich als den unveränderlich treuen Bundesgott geoffenbart, tritt am Sinai (s. d. Art.) zu dem Volk in ein besonderes Bundesverhältnis: barmherzig und gnädig nimmt er das Volk als sein Eigentum vor allen Völkern der Erde an, wird selbst der König des Volkes, dem er darum auch in dem Gesetz die Ordnung gibt, durch die es sich als das Eigentumsvolk des heiligen Gottes erweisen soll. Diese eigentümliche Verfassung des Volkes Israel, in dem Gott selbst als König herrscht, pflegt man mit dem Namen „Theokratie“ (Gottesherrschaft) zu bezeichnen. Wie viel von der in den Büchern Moses enthaltenen Gesetzgebung auf Mose selbst zurückzuführen ist, darüber sind die Gelehrten nicht einig (vgl. Öttli, Gesch. Israels G.121 ff.). Über das einzelne des Wüstenzugs s. d. betr. Artt. Nach fast einjährigem Aufenthalt am Sinai wird der Weiterzug angetreten: statt daß er in wenigen Monaten das Volk ans Ziel gebracht hätte, folgt aber nach wiederholten Ausbrüchen der verkehrten Gesinnung J.s an der Grenze des gelobten Landes in Kades die Verurteilung der Generation des Auszugs zum Tode in der Wüste, weil sie trotz aller Offenbarung der Herrlichkeit Gottes nicht zum Glauben sich hatte ziehen lassen. Von dem nach der Überlieferung 40 Jahre dauernden Aufenthalt in der Wüste läßt sich aus den vorliegenden Angaben keine genaue Vorstellung gewinnen. Längere Zeit war jedenfalls Kades der Sitz des Heiligtums und der Mittelpunkt des Volkes. Die Angaben über die Stärke des Volkes (600 000 2 Mo. 12, 37, 603550 2 Mo. 38, 26 waffenfähige Mannschast, also über 2 Millionen) erscheinen, wenn man an die Niederlassung des Volkes im Lande Gosen und an seine Erhaltung in der Wüste denkt, wohl zu hoch gegriffen. Von Kades aus wird endlich die Wanderung ins Land Kanaan angetreten. Das Ostjordanland wird noch unter Moses Führung erobert, das eigentliche Land Kanaan bleibt dem Josua zur Eroberung überlassen (s. Art.), der durch die Einnahme von Jericho u. Ai, durch die Siege bei Gibeon und am Meromsee die ersten entscheidenden Schritte tat (vgl. d. Art. Josua). — 4) Richterzeit. Noch war die Eroberung des Landes nicht vollendet. In einigen wichtigen Strichen hatten sich die Israeliten niedergelassen, im Süden Juda mit Simeon, im mittleren Teil des Landes die Josephstämme, im galiläischen Bergland die Stämme Iaschar, Asser, Sebulon, Naphthali; aber diese Gruppen waren getrennt durch die sesten Plätze und die dadurch geschützten Gebiete der Kanaaniter, die weithin noch unbezwungen waren. Das Verhältnis der Israeliten zu den Kanaanitern war verschieden. Da und dort vernichteten die Israeliten ganze Stadtbevölkerungen; mitunter fanden sie sich auch friedlich mit den Kanaanitern ab, ja mitunter mögen sie auch in Abhängigkeit von ihnen geraten sein. Das Zusammenleben mit den Kanaanitern brachte dem Volk nicht nur Fortschritte in der äußeren Kultur, wie den völligen Übergang zum Landbau, sondern auch religiösen und sittlichen Schaden, insbesondere die Versuchung zur Teilnahme an dem Götzendienst des Baal, oder doch einer Vermischung von Jahveh und Baal. So erschien die Zeit den späteren Geschlechtern nicht mit Unrecht als eine Zeit der Zerrüttung und Auflösung. Nach der Erzählung des Richterbuchs gab Gott das untreue Volk den Heiden preis, deren Macht ja nur eine Folge des Ungehorsams J.s war und die meist über den ihnen zunächst liegenden Teil J.s ihre Herrschaft ausdehnten. Wenn dann das gedrückte Volk sich bekehrte und Gott anrief, sandte er ihm Richter (s. d. Art.), die dem Volk gegen den jeweiligen Feind halfen und dann auch mohl das Volk, meist nicht das ganze, im Frieden richteten. Nach dem Tode eines solchen Richters pflegte dann bald wieder der Abfall einzutreten. In diesem Wechsel von Abfall, Unterdrückung durch die Heiden, Buße, Errettung durch die Richter (Ri. 2, 6–23) verläuft die ganze Periode. Für das einzelne verweisen wir auf die besondern Artikel. Als Vedrücker J.s traten auf der König eines mesopotam. Aramäerreichs (3, 8), Moabiter mit Ammonitern und Amalekitern (3, 13), Kanaaniter des Nordens (5, 6 ff.), Midianiter und Amalekiter (K. 6.7), später Ammoniter (K. 10, 7 ff.) und namentlich die Philister; die Zahl der im Buch der Richter genannten Richter ist 12, wozu noch Eli und Samuel kommen. Die Zeit der Richter näher zu bestimmen, ist kaum möglich. Während nach 1 Kö. 6, 1 vom Auszug aus Ägypten bis auf den Bau des salomonischen Tempels 480 Jahre verflossen, erftrecken sich die Angaben des Richterbuches allein über 410 Jahre, wozu noch 40 Jahre Wüstenwanderung, 40 Jahre für Eli, 40 für David, 4 für Salomos Anfänge und die nicht näher bestimmte Zeit Josuas und seiner Zeitgenossen und Elis, also eher 600 Jahre im ganzen sich ergeben würden. Da es aber an ganz genauen Angaben fehlt, wird die Chronologie der Zeit etwas Unsicheres behalten. Man wird nicht viel mehr sagen können, als daß die Richterzeit vom 13. bis 11. Jahrh. währte, Jedenfalls begann, nachdem zur Zeit des Richters u. Priesters Eli die Lage des Volkes durch einen großen Sieg der Philister und die Wegführung der Bundeslade die traurigfte geworden war, durch Samuel (s. d.) eine bessere Zeit sich anzubahnen. Nachdem er das Volk zur Umkehr zu Gott veranlaßt hatte, wurde unter seiner Führung die Unabhängigkeit J.s von den Philistern erstritten; darauf begann er nicht nur wie seine Vorgänger das Volk zu richten, sondern entfaltete zugleich als Prophet eine umfassende und erfolgreiche reformatorische Tätigkeit, indem er den Götzendienst beseitigte, zum Gehorsam gegen das göttliche Gesetz anleitete und wahrscheinlich auch zur Fortsetzung und Verbreitung seines Strebens prophetische Genossenschaften, die sogen. Prophetenschulen, begründete. Da in den Kämpfen der letzten Zeit das Bedürfnis einer einheitlichen Gewalt an der Spitze des Volkes sich deutlich herausgestellt hatte, erwachte im Volk das Verlangen nach der Einführung des Königtums. Samuel sah darin zunächst eine Gefahr für die Gottesherrschaft in J., mußte aber nach Gottes Weisung darein willigen, da ja ein menschliches Königtum nicht notwendig mit der göttl. Königsherrschaft im Widerspruch stehen mußte. — 5) Die Zeit des ungeteilten Königtums (auf Grund der assyrischen Quellen hat man die Zeit der Könige neuerdings zum Teil herabgerückt, s. Art. Zeitrechnung; wir geben die Zahlen von Öttli, von denen sich die von Kamphausen, Riehm, Kittel nicht wesentlich unterscheiden). Der erste König Saul kämpft glücklich gegen Ammoniter, Philister, Amalekiter usw., wird aber wegen seines Mangels an Glaubensgehorsam verworfen und findet im Kampf mit den Philistern auf dem Gebirge Gilboa ein tragisches Ende, worauf der längst von Samuel zum Königtum berufene David (1020–980?) zuerst in Juda und nach der Ermordung des Königs Isboseth von J., des Sohnes von Saul, in dem ganzen Reiche als König anerkannt wurde. Seine Regierung bezeichnet trotz aller Flecken seines Charakters und seiner Regierung den Höhepunkt des theokratischen Königtums, er eroberte das jebusitische Jerusalem und machte es zum politischen und religiösen Mittelpunkt des Reiches, indem er nicht nur selbst seine Residenz auf dem Verg Zion aufschlug, wo ihm ein prächtiger Palast erstand, sondern auch die Vundeslade von Kiriath Jearim, wo sie seit Samuels Zeiten stand, nach dem Berg Zion übertragen ließ. Sein Königtum führte er im Gehorsam gegen Jahveh und dessen prophetische Organe, wie Nathan. Darum wurde ihm von Nathan, als er ihm den Wunsch, dem Herrn einen Tempel bauen zu dürfen, versagen mußte, die Verheißung 2 Sa. 7 gegeben, welche das theokratische Königtum auf ewig mit seinem Hause verknüpste. Die umwohnenden Feinde ließ er seinen starken Arm fühlen: Philister, Moabiter, Ammoniter, Edomiter, Syrer wurden bezwungen und dem Reich nach allen Seiten Achtung verschafft. Nur die Folgen wiederholter schwerer Versündigungen warfen trübende Schatten aus das glänzende Regentenleben Davids. Salomo (980 oder 977–940 oder 937?) fügte zum Bild des Heldenkönigs das des Friedens fürsten. Er baute als Mittelpunkt des Kultus den Tempel. Kein Freund der Kriegführung, begnügt er sich im ganzen, das Reich in dem erlangten Umfang zu erhalten, kräftig und weise zu regieren, mit den Nachbarvölkern friedliche Verbindungen anzuknüpfen, durch den gemeinsam mit Hiram von Tyrus betriebenen Handel nach Ophir Gold und Silber ins Land zu bringen. Zur Psalmendichtung Davids fügt der königliche Weise seine Spruchdichtung. So wird seine Regierung zum Vorbild der messianischen Friedenszeit, aber unter ihrer glänzenden Außenseite bergen sich schlimme Keime. Nicht nur, daß der Hof dieses Königs an Glanz und Üppigkeit mit denen des Orients wetteifert, die auswärtigen EheverbindungenSalomos veranlassen ihn, in übel angebrachter Toleranz auch den fremden Götzendiensten öffentliche Ausübung in Jerusalem zu gestatten. Mit seinem Tode fällt das Reich jäh von seiner stolzen Höhe herab. — 6) Die Zeiten des geteilten Reiches: das Auftreten seines Nachfolgers Rehabeam führte bei der ohnedies schon längst vorhandenen Spannung zwischen Juda u. dem übrigen Volk zu einer völligen Spaltung des Reiches. a. Während nur ein Stamm dem Hause Davids treu blieb, fielen 10 Stämme ab (1 Kö. 11, 35) und bildeten das Reich Israel, auch Ephraim genannt. „Die zehn Stämme sind: Ephraim, Manasse, Issaschar, Sebulon, Asser, Naphthali, Ruben, Gad, Dan im Norden und die nördliche Hälfte Benjamins, da die Städte Bethel, Gilgal, Jericho zum Zehnstämmereich gezählt werden, während Jerusalem an der Südgrenze Benjamins natürlich mit Juda vereint blieb. In Juda war damals schon aufgegangen Simeon und die Daniterbezirke in der Sephela. Die Grenze lief also durch das Benjaminitergebiet, unfern nördlich von Jerusalem; die Hauptstadt des kleinen Reiches Juda war an seinem Nordrande gelegen.“ Das Reich J. war dem Umsang nach das weit größere, hatte aber viel weniger Lebenskraft, wie es denn auch schon 722 zugrunde gegangen ist. Es fehlte ihm vor allem der religiöse Halt. Um seine Selbständigkeit gegen Juda mit dem religiösen Mittelpunkt in Jerusalem zu behaupten, entschloß sich schon Jerobeam, die Trennung auch durch eine religiöse Absonderung zu befestigen. Er errichtete in Bethel und Dan (beides Städte mit alten Heiligtümern) goldene Stierbilder und schaffte die priesterlichen Vorrechte des Stammes Levi ab. Ja, später fand der kanaanitische Dienst des Baal und der Astarte, von manchen Königen begünstigt, immer allgemeineren Eingang im Reiche. Der Kampf des Prophetentums gegen den Abfall hatte keinen durchgreifenden Erfolg. Auch die politischen Zustände entbehrten der nötigen Festigkeit: neun Dynastien folgten sich während der Dauer des Reiches, Parteiungen, Revolutionen und Bürgerkriege wirkten zusammen mit den äußeren Feinden, den Bestand des Reiches zu schwächen. Nicht einmal die Hauptstadt blieb die gleiche: auf Sichem folgte Thirza und Samaria neben Jesreel. In der ersten Zeit mußte das Reich sich gegen das rechtmäßige Königshaus in Jerusalem behaupten, war aber stark genug, dieses sogar in bedeutende Bedrängnis zu bringen. Jerobeams I. (937–915) Dynastie endete schon mit seinem Sohn Nadab (915–914). Dann gründete Baesa (914–890) durch blutige Gewalttat eine Dynastie, die schon mit Ela (890–889) zu Ende war. Nach Simris 7 tägiger Regierung folgte eine Spaltung, bis mit Omri (889–877) eine etwas ruhigere Zeit kam. Mit Omri beginnt die zweite Periode der Geschichte J.s: mit dem Reich Juda wird ein friedlicheres Verhältnis zu Wege gebracht, dagegen werden gefährlichere Kriege mit Syrien geführt; im Innern führte die Vermählung Ahabs (877–855 oder 853?) mit der syrischen Königstochter Isebel das Eindringen des Baalsdienstes herbei, den die fanatische Königin sogar zur Staatsreligion zu erheben suchte. Dagegen begann die Prophetie einen energischen Kampf für die Sache des Herrn. Namentlich Elia u. Elisa wußten ihrem ernsten Wort sogar am Königshofe bei Ahab u. unter seinen Nachfolgern, weniger bei Ahasja (853–852), mehr bei Joram (852–843), Gehör und einige Beachtung zu verschaffen. Die Syrer, anfangs glücklich bekämpft, wurden immer gefährlicher, namentlich seit Hasael den Thron von Damaskus bestiegen hatte. Wie Hasael, so wurde auch Jehu von einem Prophetenschüler Elisas als Werkzeug göttl. Strafgerechtigkeit auf den Thron berufen. Er tötete Joram und die alternde Isebel, vernichtete den Baalskult und führte den Dienst des Herrn, sreilich nur in der Weise Jerobeams, wieder ein. Sein Haus hatte etwas längere Dauer.
Der Anfang unter ihm (842–814) und seinem Sohne Joahas (814–798) war unglücklich. Nach assyrischen Quellen hat schon Jehu gegen die Angriffe Hasaels von Damaskus sich umsonst durch Tributzahlungen den Schutz Salmanassars II. von Assyrien zu verschaffen gesucht (Abb. 164). Das ganze Oftjordanland ging an die Syrer verloren. Bessere Zeiten kamen unter Joas (798–782), der über Benhadad von Syrien mehrere Siege davontrug und auch mit Amazia von Juda einen glücklichen Krieg führte, u. vollends unter Jerobeam II. (781–740), der das Ostjordanland eroberte und den früheren Umfang des Reiches wieder herstellte. Damals hatte das Reich, äußerlich betrachtet, seine glänzendsten Tage. Aber die religiöse Erneuerung war auch von Jehu und seinem Hause nicht durchgeführt worden. Trotz Hosea und Amos fand auch der Baalsdienst wieder Eingang, so daß das Reich jetzt rasch seinem Untergang entgegenging. Mit Jerobeams Sohn Sacharja (740–739) endete Jehus Dynastie und die dritte Periode raschen Verfalls durch innere Zerrüttung und assyrische Angriffe trat ein. Dem ermordeten Sacharja folgte Sallum nach einem Monat im gewaltsamen Tode nach. Menahem (739–737) erkaufte sich den Schutz des Assyrerkönigs Phul, in dem man jetzt meist Tiglatpileser II. sieht. Sein Sohn Pekahja (737–736) wurde schon nach zwei Jahren von Pekah (736–730) gestürzt, der im Bund mit Rezin von Syrien (im sogen. syrisch-ephraimitischen Krieg) Ahas von Juda angriff, aber dadurch seinem Reiche den Angriff Tiglatpilesers zuzog. Tiglatpileser führte die ostjordan. Stämme und die Einwohner des Nordens in die assyrische Gefangenschaft. Als dann Pekahs Mörder und Nachfolger, Hosea (730–722), im Bund mit Ägypten das assyrische Joch abzuschütteln suchte, zog Salmanassar IV. ins Land und begann die Belagerung Samarias, die Sargon 722 zu Ende führte. „Die Bewohner Samarias, aber wohl auch die einflußreicheren Bewohner der übrigen hervorragenderen Städte“ (Köhler) wurden ins Exil geführt, nach früherer Annahme in die Länder oftwärts des Tigris, nach den Assyriologen teils in das nördliche Mesopotamien, teils nach Medien. Sargon u. Asarhaddon brachten Kolonisten ins Land, die sich mit den Resten der israelitischen Bevölkerung zu dem Mischvolk der Samaritaner vermischten (s. d. Art.). b. Das Reich Juda, obgleich kleiner, bewies doch größere Lebenskrast: es verdankte das vor allem dem erblichen davidischen Königtum, dem religiösen Mittelpunkt, den es am Tempel mit seinen Priestern und Leviten hatte, der Wirksamkeit großer Propheten und einiger ausgezeichneter Könige. Dennoch fehlte es auch hier nicht an mancherlei Trübungen des rechten Gottesdienstes, ja zu Zeiten kam geradezu heidnischer Götzendienst fast in noch abstoßenderer Weise als in J. zur Herrschaft. Im einzelnen zeigt sich ein fortwährender Wechsel von Verfall und Hebung. Schon unter Rehabeam (937–920) und Abia (920–917) fand neben dem amtlichen Dienst des Herrn das kanaanitische Heidentum Duldung; auch eroberte unter Rehabeam der König Sisak (Scheschenk, Sesonchis von Bubastos) sogar Jerusalem. Afa (917–876) und namentlich Josaphat (876–851) gaben dem Reich eine erste Zeit der Blüte, in der auf die religiöse Reform auch äußeres Glück folgte, Asa besiegte den Ägypter Serah (Osorkon) und stärkte sich durch ein Bündnis mit Syrien; Josaphat verschaffte seinem Reich durch die Verbindung mit J. unter Ahab und seinem Hanse keinen Gewinn. Sein mit Ahabs Tochter Athalja vermählter Sohn Joram (851–843) regierte im Geiste Ahabs und Isebels, zerstörte, was sein Vater Gutes geschaffen, führte den Baalsdienst ein, mußte aber auch den Abfall Edoms, die Plünderung Jerusalems durch Philister u. Araber erleben. Sein Sohn Ahasja (843–842) wurde mit einem großen Teil seines Hauses in den blutigen Untergang des Hauses Ahabs in J. durch Jehu verwickelt, die übrigen Sprossen Davids bis auf einen Sohn Ahasjas, Joas, von Athalja ausgerottet. Joas (837–797), durch den Priester Jojada gerettet und auf den Thron erhoben, schien im ersten Teil seiner Regierung bessere Zeiten zu begründen, während er später den Götzendienst duldete. Amazja (797–779) konnte an die Wiederunterwerfung der Edomiter gehen, führte aber später einen unglücklichen Krieg mit Joas von J., in dem sogar Jerusalem eingenommen wurde. Usias Regierung (779 bis 740?) brachte dem Staat eine zweite Glückszeit: Jdumäa wurde vollends unterworfen, Araber und Philister besiegt, ihr Gebiet zum Teil erobert; Moab und Ammon zinsbar gemacht; während das Kriegswesen in gutem Stand war, blühte Landbau u. Handel. Auch unter Jotham (740–736?) hielt sich das Reich auf dieser Höhe. Die religiösen Zustände freilich waren im allgemeinen mehr äußerlich korrekt, als innerlich befriedigend. — Unter Ahas (736–727?) tat das Reich, das seit dem letzten Jahre Usias den größten Propheten Jesaja in sich hatte, einen tiefen Fall. Im syrisch-ephraimitischen Krieg, der den endgültigen Verlust Jdumäas zur Folge hatte, zog der König der ihm angebotenen Hilfe des Herrn die des Assyrers Tiglatpileservor, der Juda dafür tributpflichtig machte. Dazu führte er neben dem Baals- und Astartedienst den greulichen Molochskult und assyrischen Gestirndienst ein. Davon säuberte Hiskia (727–699 oder 720–691?) das Land, er führte eine ernst gemeinte religiöse Reformation durch, die freilich bei dem tief gesunkenen Volk keine innerliche Erneuerung bewirkte. Von den Assyrern fiel er ab, und Sanheribs Versuch, Jerusalem zu erobern und das Reich zu zermalmen, wurde durch die bekannte Wunderhilfe vereitelt. Manasse (691–640?) und Amon (640–639) ließen wieder den Dienst des Baal, Moloch, der Gestirne im Land sich ausbreiten. Erst Josia (639 bis 609) suchte, unterstützt von Propheten wie Habakuk, Zephanja, Jeremia, mit Strenge die Abgötterei zu vertilgen und dem Gesetz Anerkennung und Geltung im Land zu schaffen. Unter ihm ging das assyrische Reich zugrunde. Für Juda brachte das keine Rettung. Innerlich reif für das Gericht, in der Mitte zwischen den zwei feindlichen Weltmächten Ägypten und Babel, erfüllte es rasch sein Geschick. Josia fiel, als er es wagte, dem Necho den Durchzug zu wehren, bei Megiddo. Joahas (609) wurde von Necho weggeführt, Jojakim (609–597) unter ägyptischer Hoheit eingesetzt. Nach Nechos Niederlage bei Karkemisch mußte er Nebukadnezars Oberhoheit anerkennen. Als er sich empörte, erschienen die Babylonier. Nach Jojakims Tod war Jojachin (597) gefolgt, der nach drei Monaten weggeführt wurde. Zedekia (597 bis 586) wagte trotz der Warnung Jeremias im Vertrauen auf Ägypten den Abfall von Babel, worauf Jerusalem erobert und zerstört, der Tempel verbrannt und mit dem geblendeten König der Rest des Volkes in die babylonische Gefangenschast geführt wurde. Den Untergang des Reichs begleitete Jeremia mit seinen vergeblichen Warnungen, um dann dem kleinen zurückgebliebenen Rest nach der Ermordung des Statthalters Gedalja nach Ägypten zu folgen. — 7) Exil und Rückkehr. Die deportierten Bewohner des Zehnstäimmereichs haben im Exil ihre nationale Selbständigkeit nicht behauptet, sondern sind im Völkermeer untergegangen. Anders das Volk von Juda, das nach Babylonien abgeführt wurde (ein Teil, über 11000, mit Jojachin 597, dann nach der Zerstörung von Jerusalem 586, was die Katastrophe überlebte). Diese Israeliten behaupten sich abgesondert von den umgebenden Heiden, namentlich durch die Beobachtung derjenigen gesetzlichen Ordnungen, die auch fern von Jerusalem gehalten werden konnten, wie vor allem die Sabbatfeier, von ihnen geschieden. Die Wirksamkeit der Propheten (Hesekiel) war dabei von größter Bedeutung. Über der äußerlich vielfach ganz erträglichen Lage vergaßen die Besseren des verheißenen Landes so wenig, daß sie mit Freuden die Erlaubnis zur Rückkehr aufnahmen, welche nach der Eroberung von Babylon Kores oder Cyrus ihnen erteilte, 536. So kehrten denn 42360 Männer mit 7000 Sklaven nach Palästina zurück, meist aus Juda neben vielen Priestern, auch vorherrschend wohl geringere Leute, wenn auch die Wohlhabenden nicht fehlten. An die Spitze der Zurückkehrenden wurde Sesbazar, „der Fürst Judas“ (Esra 1, 8) gestellt. Biele halten ihn für identisch mit dem Davididen Serubabel, der später neben dem Hohenpriester Josua die Heimgekehrten anführte.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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