The Future of Bible Study Is Here.
You have not started any reading plans.
- More »
Sign in or register for a free account to set your preferred Bible and rate books.
Heth, Hethiter. Von Heth, dem zweiten Sohn Kanaans, 1 Mo. 10, 15, werden in der Völkertafel die Hethiter abgeleitet, ein bedeutender, in der Gegend von Hebron auf dem Gebirg wohnender (1 Mo. 23, 2 f.; 4 Mo. 13, 29), mit den Edomitern verschwägerter (1 Mo. 26, 34) Stamm, der oft zuerst aufgeführt wird und unter dessen Namen häufig die ganze kanaanitische Bevölkerung zusammengefaßt erscheint, Jos. 1, 4; Hes. 16, 3. Noch zu Davids Zeiten gab es Überreste von ihnen, 1 Sa. 26, 6; 2 Sa. 11, 3, Salomo ließ sie bei seinen Bauten Frondienste leisten, 1 Kö. 9, 20, und hatte hethitische Frauen, 1 Kö. 11, 1; noch Esra 9, 1 werden sie genannt, außerdem werden 1 Kö. 10, 29 und 2 Kö. 7, 6 neben den Syrern hethitische Könige erwähnt, die nördlich von Palästina (vgl. den Art. Hamath) gewohnt haben. [Nach den neueren Forchungen ist es zweifellos, daß die aus urkleinasiatischen (sog. alarodischen) und eranischen (amoritischen) Elementen gemischten Hethiter von Norden nach Süden vordrangen; sie sind die Cheta der ägypt. Inschristen (s. unten) und die Chatti der Keilinschristen, deren erste Einfälle nach Babylonien schon für das 18. vorchristl. Jahrh. (s. oben S. 65) bezeugt sind. Ihr Vordringen bis über Jerusalem hinaus wird durch den Tell-el-Amarna-Briefwechsel auf das lebhafteste illustriert; der Hauptgott hieß Chattu (vgl. analog Assur Gott u. Land) und ist identisch mit dem kleinasiatischen Attis. In Syrien mögen sie sich wohl auch mit semitischen Stämmen vermischt haben, wie z. B. der Name ihrer Festung Kades (am Orontes) nahelegt, und so wohl erst recht auch in Palästina.] Es ist also sicher, daß die oben behandelten biblischen H. ein kleiner, schon zu Abrams Zeit nach Süden verschlagener Zweig der kleinasiat.-nordsyrischen H. gewesen sind. Daß diese H. ein mächtiges Kulturvolk waren, ergibt sich aus den ägyptischen und assyrischen Quellen: Thutmosis III. (um 1460) kämpfte mit ihnen bei Megiddo, später wieder in der Glanzzeit des Reiches von Theben Seti oder Sethos I. (um 1330) u. der große Ramses II. (um 1300); dieser besiegte sie bei Kadesch am Orontes, schloß aber später mit ihrem Könige ein Schutz- und Trutzbündnis und heiratete dessen Tochter, was seinen angeblich vollständigen Sieg etwas zweifelhaft macht. Auch den assyrischen Königen machten ihre vielen kleinen Reiche noch zu schaffen. Eine Reihe neuentdeckter und früher gefundener Inschriften in Hamath, Aleppo, Karchemisch, Kappadokien (bei Boghazköi, wo um 1400 v. Chr. ihre alte Hauptstadt war), Lykaonien und Lydien mit Spuren einer uralten, noch ziemlich rohen Kunst beweist, daß das große hethitische Reich sich einst über den größeren Teil von Kleinasien und Nordsyrien erstreckte. Doch sind diese Inschriften noch nicht entziffert. Tafel 13 zeigt ein solches jüngst an der wahrsch. Stelle des bibl. Karchemisch gefundenes Königsdenkmal. [Dagegen hat jüngst Hugo Winckler in Boghazköi ein ganzes keilinschriftliches Archiv aus der Zeit von 1400–1300 v. Chr. aufgefunden, woraus erhellt, daß die Hethiter neben ihrer einheimischen Bilderschrift für offizielle Zwecke sich damals in umfangreichem Maße (vgl. analog den Tell-el-Amarna-briefwechsel in Ägypten) der babylon. Schrift und Sprache bedienten; ein Teil der Keilinschrifttafeln ist sogar in der hethitischen Sprache abgefaßt und gibt vielleicht dereinst den Schlüssel zur Entzifferung der hethitischen Bilderinschriften, aber leider ist noch keine Bilingue gefunden worden.] Weiteres s. bei Karchemisch.
J. Frohnmeyer. [F. Hommel.]
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
|
Support Info | depdbiblen |