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Asnaphar, richtiger Asnappar, nach Esr. 4, 9f ein mächtiger assyrischer König, der eine ganze Reihe östlicher Völkerschaften (Elamiter usw.) nach Samaria verpflanzt hatte, ist nach Gelzers glücklicher Wahrnehmung kein anderer als der berühmte Assur-bani-pal 668–626 v. Chr., der Eroberer Susas (Tafel 4).
Die Ersetzung des l durch r weist (vergleiche Lagamar = Lagamal, Babirus = Babel, Tigris = Diglat) auf elamitisch-persische Überlieferung hin, da man in jüdischem Mund eher Asur-bappal, beziehungsweise Asrappal erwarten müsste. Dieser letzte große Sargonide war von früher Jugend an in den Wissenschaften der Chaldäer von seinem den Babyloniern besonders gewogenen Vater Asarhaddon erzogen worden und seinen vorzugsweise literarischen Neigungen haben wir es zu verdanken, dass wir noch so zahlreiche Überreste der altbabylonischen Literatur in neuassyrischen Abschriften besitzen; denn aus seiner berühmten Bibliothek stammen die vielen Tausende von Tontafeln, welche jetzt im Britischen Museum aufbewahrt sind.
Daneben war er ein richtiger, orientalischer Despot, der seine Feldherren und Armeen draußen in den Provinzen und an den Grenzen des Reiches beschäftigte, während er daheim seinem Harem, den Wissenschaften und dem Dienst seiner Götter lebte.
Daraus, sowie in Vermengung mit dem Flammentod seines aufrührerischen Bruders, des Königs Samassum-ukin von Babel (667–648), ist die griechische Sardanapal-Legende entstanden.
In den Anfang seiner Regierung fällt der siegreiche Abschluss der von seinem Vater begonnenen Ägypterfeldzüge (s. Art. Asarhaddon), aber später verzehrten sich, trotz der schließlich dabei errungenen Siege, die Kräfte des Reiches in den Kämpfen gegen Babylonien und dessen Bundesgenossen, vor allem der Araber und Elamiter. Bei den Araberfeldzügen A.s spielten die Hauptrolle die Nabajâti (das heißt Nebo-Verehrer), die biblischen Nebajôth, und die mit ihnen verwandten Kidru, die biblischen Kedar.
Ob der Nachfolger des Samas-sum-ukin in Babel, Kandalânu (der Kineladan des ptolemäischen Kanon), 647–625 v. Chr., mit Assurbanipal identisch ist, ist noch fraglich.
F. Hommel.
Abb. 37. Assurbanipal und seine Gemahlin im Lustgarten. Von Kuyunjik.
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About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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