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Tigris, hebr. Chiddekel, ist ursprüngl., so in der Beschreibung der Paradiesesflüsse (s. d. Art. Euphrat) 1 Mo. 2, 14 ein von der arabisch-syrischen Wüste herkommender, in den Euphrat mündender Fluß, dessen Etymologie aus chid (= arabisch chadd Wadi) und Dekel „Dattelgebiet“ (vgl. Dikla 1 Mo. 10, 27) noch deutlich zutage liegt; in der babylonischen (genauer wohl chaldäischen) u. südarabischen Tradition heißt er auch der Asphaltfluß wegen der an seiner Mündung sich findenden Asphaltablagerungen. Nach Alois Musils neuesten Terrainforschungen kann nur die Gegend des sogen. Wudjân (pl. von Wadi) östlich vom nordarab. Djôf in Betracht kommen, wo noch heut ein Strich, der die besten Datteln von ganz Arabien liefern soll, Dhû-Tomor, d. i. „Dattelgebiet“, heißt; das Wadi Sirhân und der Djof selbst sind jedoch nach Musil durch einen Höhenzug von Wudjân getrennt, so daß also die S. 130 u. 170 vorgetragene Ansicht in etwas zu modifizieren ist, falls nicht etwa die Alten selbst das Djôf irrtümlicherweise als eine Fortsetzung des Wadi Sirhan (beide sind ebenfalls durch einen Höhenzug getrennt), und Wudjân wiederum als eine Fortsetzung des Djôf (so auf dem S. 170 beigegebenen Kärtchen nach der bisherigen geographischen Kenntnis des Terrains) angesehen haben. In letzterem Fall würde sich dann der 1 Mo. 2, 14 sich findende Beisatz „der vor Assur hingeht“ auf das S. 51 im Art. Assuriter besprochene nordsinaitische Assur beziehen, falls es nicht spätere Glosse ist, die aus einer Zeit stammt, wo man bereits an den vor Assyrien fließenden Tigris dachte, auf welchen dann auch der hebr. Name Chiddekel übertragen wurde. Sicher ist Da. 10, 4, wonach der im babylonischen Exil lebende Daniel „am großen Wasser Hiddekel“ ein Gesicht hatte, der Tigris gemeint, der sumerisch Idigna, babylon.-assyrisch Diktat hieß (arabisch noch heut Diglah, Didschlah). Im Altertum floßen Euphrat und Tigris noch gesondert in den persischen Golf, auch hat der untere Tigris sein Bett öfter geändert, so daß es sehr viel Wahricheinlichkeit hat, daß der heute den Tigris und Euphrat, noch bevor sie sich zum Schatt el-Arab vereinigen, verbindende Kanal Schatt el-Hai, an dessen Ostufer Telloh (das alte Girsu) liegt, der alte Tigris war, den die Klassiker als Pasi-Tigris vom späteren unteren Tigris unterschieden. Der Name Tigris (statt Diglat) stellt die pers. Außprache dar. Weiteres über den Tigris s. beim Art. Ninive.
F. Hommel.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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