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Asarhaddon, ass. Assur-ach-iddin (Assur verlieh einen Bruder), Sohn des ass. Königs Senacherib, regierte 680–668 v. Chr. Der bibl. Bericht Jes. 37, 38 = 2 Kö. 19, 37, daß die beiden (älteren) Söhne Senacheribs (vgl. auch Tob. 1, 21) nach dessen Ermordung ins Land Ararat, d. i. nach Armenien, flohen und daß daraufhin Esar-chaddon König wurde, wird durch die Inschriften, obwohl diese sonst nur einen einzigen Mörder kennen, durch eine anschauliche Schilderung der Verfolgung „seiner Feinde“ bis nach dem Lande Chanigalbat (d. i. Melitene an der kleinasiatisch-armenischen Grenze) und ihre Niederlage daselbst ergänzt; einmütig erscholl danach im Heere der Ruf „dieser (d. i. Asarhaddon) ist unser König“. Außerdem wird noch auf die Verpflanzung heidnischer Stämme nach Samaria durch Asarhaddon im Buch Esra 4, 2 angespielt. — Seine besondere Fürsorge wandte A. der durch Senacherib fast gänzlich zerstörten Stadt Babel zu, wie uns eine besondere Inschrift (der sogen. schwarze Stein) berichtet; gleich zu Anfang seiner Regierung wurden aufgebaut und A. nannte sich mit besonderem Stolz „Statthalter Babels und König von Sumir und Akkad“. In Babel, wo er seitdem mit Vorliebe weilte, wird es wohl auch gewesen sein, daß der judäische König Manasse, der als Minasi unter den A. tributären Königen des Westlands erwähnt wird (Minsi heißt er in der Wiederholung der gleichen Liste bei Assurbanipal), zeitweilig als Gefangener interniert wurde, 2 Chr. 33, 11–13. Unter den zahlreichen glücklichen Feldzügen, welche A. unternahm, sind besonders die gegen Sidon und Tyrus, gegen Cypern, wo 10 tributäre Stadtkönige aufgeführt werden, gegen Arabien, in dessen Inneres A. bis zu den Ländern Bâzu (Bus 1 Mo. 22, 21) und Chazû (Haso eben daselbst), dem heutigen Jemâma, vordrang, und gegen Ägypten (673 u. 670 v. Chr.) zu erwähnen; dort, wohin bis dahin kein Assyrerkönig seinen Fuß gesetzt hatte, wurde Tarkû (Thirhakah, s. daselbst) bis Theben verfolgt, entthront und an seine Stelle Nikû (Necho) in Memphis zum Pharao eingesetzt. Mehr zur Abwehr gegen die den Bestand des Reiches aufs äußerste gefährdenden Kimmeriereinfälle (678 v. Chr.) wurden die Feldzüge gegen Tabal (Tubal) und Cilicien wie gegen Medien unternommen; dem Skythenfürsten Bartatua (Herodots Protothyes), dem Nachfolger des Ispakai, gab A. aus Politik sogar seine Tochter zum Weibe. Aus Sindschirli an der syrisch-kleinasiatischen Grenze stammt die oft abgebildete, mit Sternsymbolen geschmückte und jetzt in Berlin befindliche Siegesstele A.s (Abb. 36), die die Unterwersung Ägyptens seiert und auch bildlich darstellt. Zum Schluß sei erwähnt, daß in der schon oben (bei Cypern) genannten Liste Tribut bringender Könige außer Manasse u. a. auch noch Kausgabri von Edom, Muzur von Moab, Zil-Bel von Gaza, Mitinti von Askalon, Puduel von Bit-Ammon und Achi-milki von Asdod aufgeführt werden.
F. Hommel.
Abb. 36. Die Siegesstele Asarhaddons.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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