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Thel „Hügel“ (arab. tall, babyl. tilu) wird heutzutag im Orient besonders von Ruinenhügeln mit irgend einer näheren im Genitiv folgenden Bezeichnung, z. B. Tell Hibba = Sippar, gebraucht; wollen die Babylonier einen solchen Hügel als uralt bezeichnen, so nennen sie ihn til abûbi d. i. Sintflut-Hügel. Nach Friedr. Delitzsch sind nun ähnlich auch die beiden babyl. Orte Thel-Melah und Thel-Harsa Esra 2, 59 = Neh. 7, 61 als Til-mallach u. Til-charschi (Schifferhügel u. Waldhügel) aufzufassen, u. ebenso dann das Hes. 3, 15 genannte Thel-Abib (lies Thel-Abûb) als Sintfluthügel. — Das mesopotam. Thel-assar 2 Kö. 19, 12 = Jes. 37, 12: „die Bene-Eden (s. Eden, Schluß), die da (wohnten) in T.“ begegnet wohl sicher auch in dem korrupt überlieferten Vers Hes. 27, 23 „Harran, Kanneh (assyr. Kannu’u) und Eden, die da bewohnen (joshebe) [Thel-] Assur (erklärende Glosse: Kullimir statt Kilmad) war deine Händlerin“; ein ganz ähnlicher Ausdruck steht in Asarhaddons Inschristen: der da niedertritt das Land der Barnakäer (irgendwo in Nordsyrien), die da wohnen in der Stadt Til-a-sur-ri, die im Mund der Assyrer Michrânu (oder) Pitânu (d. i. Vorderstadt, bezw. Eröffnungsstadt) heißt. Sachau hat das griechisch überlieferte Telesaura (= dem heutigen Mar῾asch) an der syrischcilicischen Grenze verglichen, wo demnach eine Kolonie der mitteleuphratischen Leute von Bît-Adini (Eden) sich befunden hätte, falls nicht Til-Barsip, die Hauptstadt von Bit-Adini (das heutige Biredjik am Euphrat), das die Assyrer in Kar-Sulman-asarid (Salmanassar-Burg) umnannten, auch noch einen populären Beinamen Til-Assur (vgl. dazu auch Sulman-asarid im Mund der Israeliten zu Salman-assar) führte. — Endlich liegt ein mythologisches, mit Til beginnendes Wort, nämlich Til-asak (sumerisch Dul-azag, „heiliger Hügel“ oder Götterberg), der Ausdruck für die kegelförmig zu denkende tragbare Monstranz des Nebo im Marduktempel von Babel, vielleicht in dem rätselhaften Nisrok (lies dann Nisôk) 2 Kö. 19, 37 vor; dort ist dann abzuteilen: da er anbetete beim (be) Tinesôk (statt bet Nisrok Haus Nisroks) seines Gottes. Nach einer Stelle in Assurbanipals Inschriften wurde nämlich Senacherib in Babel, nicht in Ninive, ermordet. Til-asak könnte ganz gut im Mund der Israeliten zu Tin-esôk geworden sein.
F. Hommel.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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