The Future of Bible Study Is Here.
You have not started any reading plans.
- More »
Sign in or register for a free account to set your preferred Bible and rate books.
Sprache. Nach 1 Mo. 11 zerstreuten sich die Menschen über die Erde infolge der Sprachverwirrung nach dem Turmbau; doch wird umgekehrt die Sprachverschiedenheit auf die naturgemäße Verbreitung der Stämme der Menschheit zurückgeführt, 1 Mo. 10,5.20.31. Fremdsprachige Völker erscheinen den Israeliten als Stammelnde, „Barbaren“, Jes. 28, 11; 33, 19; Hes. 3, 5 f.; Ps. 114, 1; 5 Mo. 28, 49; Jer. 5, 15. — Ebräisch heißt die S. der Ebräer (s.d. Art.), in welcher die alttest. Schriften verfaßt sind; sie wird erst in der Vorrede zum griech. Jesus Sirach und im N. T. (Off. 9, 11) so genannt; im A. T. heißt sie „S. Kanaans“, Jes. 19, 18 (im Gegensatz zu Ägypten), weil im ganzen Land Kanaan gesprochen, auch von Kanaanitern und Phöniciern (wie von Philistern, Edomitern, Moabitern und Ammonitern in ganz nahverwandten Dialekten). „Judäische S.“ heißt dieselbe 2 Kö. 18, 26. 28 (= Jes. 36, 11. 13) zu einer Zeit, wo es kein Volk Israel, sondern nur noch Juden gab; Ne. 13, 23. 24 zugleich im Gegensatz zum asdodischen Dialekt. (Ob die Israeliten bei ihrer Einwanderung [Abraham der Ebräer, 1 Mo. 14, 13, vgl. 5 Mo. 26, 5, Israel ein wandernder Aramäer] die S. der Kanaaniter erst annahmen, ist wahrscheinlich, doch nicht mit Sicherheit zu bestimmen.) Das Ebräische ist ein Zweig des sogen. semit. Sprachstamms, welcher vom armenischen Hochland bis Südarabien, von der (phönicischen) Mittelmeerküste bis zu den kurdischen Gebirgen im Osten des Tigris sich ausbreitete und in vier Sprachgruppen zerfällt: 1) das Babylonisch-Assyrische der Keilinschriften im NO., 2) das Aramäische im N. u. NW., 3) das Ebräische (und Phönicische) in der Mitte, 4) das Arabische (Nordarabisch und Südarabisch = Himjaritisch oder Sabäisch) und Äthiopische (im heutigen Abessinien) im S. Zum Verständnis des Hebräischen des A. T. ist wichtig die Vergleichung dieser verwandten S., besonders des reich ausgebildeten Arabischen, sowie die Tradition der alten Übersetzungen und der masoreth. Punktation (s. Kirchenlex. II, 142). Von dialektischen Eigentümlichkeiten wird im A. T. nur Ri. 12, 1 ff. erwähnt, daß die Ephraimiten den breiten Zischlaut sch (in Schibboleth) wie s gesprochen haben. — Daß die hebr. S. sich in einem Zeitraum von etwa 1000 Jahren, auf welchen die alttest. Schristen sich verteilen, sehr veränderte, ist natürlich, wenngleich die Veränderungen selbst (schon bei dem geringen Literaturumfang) nicht immer genau mehr zu bestimmen sind (auch ist die Verschiedenheit der erzählenden, prosaischen, der rhetorisch-prophetischen und der eigentlich dichterischen Sprachweise zu beachten). Deutlich läßt sich noch der Einfluß des Aramäischen verfolgen, welches das Ebräische mehr und mehr verdrängt, da es früh eine Art internationale Verkehrssprache (2 Kö. 18, 26) und unter der Perserherrschaft offizielle Reichssprache in Vorderasien geworden war. In aramäischer S. sind schon einzelne Abschnitte des A. T. abgesaßt: Esra 4, 7 bis 6, 18; 7, 12–26; Da. 2, 4 bis 7, 28, und dieser palästin.-aramäische(noch näher galiläisch ausgeprägte) Dialekt, welch letzterer den Judäern als ungebildet und unrein galt, Mt. 26, 73; Mk. 14, 70, war auch die Muttersprache Jesu und seiner Jünger: Mt. 5, 22; 6, 24; 16, 23; 26, 17; 27, 33. 46; Mk. 5, 41; 7, 34; 14, 36; 15, 34; Ap. 1, 19; Joh. 1, 42; 19, 13; 1 Kor. 16, 21 usw. Meist wird diese aramäische S. nach Da. 2, 4 ff. (1, 4) fälschlich „Chaldäisch“ genannt (Luther „Syrisch“), im N. T. im Gegensatz zum Griech. auch „Ebräisch“, Joh. 5, 2; 19, 13. 17; Ap. 21, 40; 22, 2; Off. 16, 16. — Konnten somit schon die Juden in Palästina ihre alte hebr. S. nicht festhalten, so noch viel weniger die in der Zerstreuung (Diaspora) in den aus der großen Monarchie Alexanders hervorgegangenen griech.-makedon. Staaten des Morgenlands. Hingen die Juden auch überall zäh an der Religion des Gesetzes, so nahmen sie doch von der übermächtigen griech. Bildung u. Kultur sehrvieles, vor allem die griech. S. an, welche sie nach Drangabe ihrer hebr. Muttersprache mit hebr. Geist versetzten und zu dem hellenist. Idiom, dem Juden-Griechisch, umbildeten. Diese eigentümliche Mischung griech. Form und semit. Geistes tritt uns, fast nur als ein verkleidetes Ebräisch oder Aramäisch, zuerst in der alexandrin. Übersetzung des Pentateuchs (u. A.T.LXX) entgegen, deren hohes Ansehen bei allen hellenist. Juden zu dessen Verbreitung umsomehr beitrug. Freilich kommen individuelle Schattierungen vor: der eine hellenist. Schriftsteller gebraucht ein ganz plattes Judengriechisch (eigentlich die gröbste Geschäfts- und Verkchrssprache der Handelsjuden, bes. in Alexandrien), der andere lehnt sich an die vulgäre griech. Verkehrssprache an (wie die Apokryphen des A. T.), andere nähern sich der gemeingriech. Schriftsprache, wie der Verf. des Buchs der Weisheit, besonders Philo und Josephus. Hiedurch waren schon in vorchristl. Zeit jüdische Vorstellungen u. Begriffe auf einen griech. Ausdruck gebracht, was für die spätere Verbreitung des Christentums bei den Griechen wichtig werden sollte. Zur Ausbreitung der hellenist. S. in Palästina neben dem landesüblichen Aramäischen trug, abgesehen von den sonstigen mächtigen politischen, kommerziellen und kulturellen Einflüssen, besonders auch die jährliche Anwesenheit vieler hellenistischer Juden bei den Festen am Zentralheiligtum bei (wie dieselben auch in Jerusalem verschiedene hellenist. Synagogen besaßen, Ap. 6, 9). Auf dem Grund und Boden dieses hellenist. Idioms ist die griech S. des N. T. entstanden, aber der christl. Geist mußte für seine neuen Ideen doch noch einen neuen Wortschatz schaffen, teils durch Neubildung, teils durch Umstempelung griechischer Ausdrücke. Die S. der neutest. Schriftsteller lehnt sich zunächst an die griech. Umgangssprache an; übrigens bestehen zwischen den einzelnen große Unterschiede hinsichtl. des Wortschatzes, wie der Sprachfarbe. Die beste Gräcität wird allgemein dem Hebräerbrief zuerkannt, dessen Verfasser ein hellenistisch gebildeter Jude war. Auch der Heidenchrist Lukas, wie der pharisäisch geschulte Heidenapostel Paulus, der großenteils die christl. Terminologie erst geschaffen, selbst Jakobus, schreiben ein besseres Griechisch, weniger Johannes im Evangelium und in den Briefen, am stärksten ebräisch-aramäisch gefärbt ist die Offenbarung. Über die sogen. Sprachengabe s. Zungenreden.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
|
Support Info | depdbiblen |