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Schilfmeer heißt das von den Kindern Israel beim Auszug aus Ägypten in wunderbarer Weise durchzogene Meer, 2 Mo. 10, 19; 13, 18; 15, 4. 22. Es ist nicht, wie man auch schon gemeint hat, das Kräuter-Schilf- und Algenmeer des Sirbonissees am Mittelländischen Meer (vgl. Auszug aus Ägypten), sondern der nordwestliche Arm des zwischen Afrika u. Arabien gelegenen „Roten Meeres“ der Alten, welcher Name auch in den Apokryphen und im N. T. ihm beigelegt wird (Wsh. 10, 18; 19, 7; 1 Makk. 4, 9; Ap. 7, 36; Hbr. 11, 29). In anderen Stellen ist der nordöstliche Arm des Roten Meeres, der älanitische Meerbusen, darunter verstanden (1 Kö. 9, 26; 2 Mo. 23, 31 u. ö.). Beide Namen sind nicht zweifelloser Deutung. Weil eigentliches Schilf nicht in auffallender Menge an jenem Meer sich findet, hat man das hebr. Wort von Seetang verstehen wollen, der wie in vielen Meeresteilen auch hier seine ausgedehnten Meerwiesen bildet. Oder weil auch dies nicht besonders in die Augen fällt, hat man an die bunte Pracht der Korallenbauten in der Nähe der Küste gedacht. Aber es läßt sich nicht erweisen, daß das hebr. Wort etwas anderes als Schilfrohr bedeutet habe und wenigstens an den beiden Endbuchten findet sich heute noch Schilf. Rotes Meer ist eigentlich ein umfassenderer Name, da er das Persische Meer mit umfaßt, ursprünglich vielleicht allein bezeichnet hat. Warum es den Namen hatte, wußten schon die Alten nicht. Man hat an die rötliche Färbung des Wassers durch Wasserpflanzen gedacht, wahrscheinlicher an die roten Korallen; andere denken an die roten (braunroten) Umwohner des Meeres, Edomiter, Himjariten in Arabien, Phönikier am Persischen Meerbusen (alle drei Namen haben diese Bedeutung). — 2) Das Rote Meer in dem Sinn, den wir jetzt mit dem Namen verbinden, erstreckt sich von der Straße Bab el Mandeb (d. h. Tor der Tränen wegen der gefahrvollen Schiffahrt) etwa 350 M. bis Sues nach Nordwesten, 446000 qkm groß. Es zeichnet sich vor dem Persischen Meerbusen durch viel größere Tiese aus — durchschnittlich ca. 450 m, an manchen Stellen über 1000–1700 m — und ist wegen seiner hafenarmen Küsten, die auf der ägyptischen Seite steil und klippig, auf der arabischen zum Teil flach sind, wegen seiner Korallenriffe, die längs der Küste Untiefen hervorbringen, und seiner plötzlichen Stürme eines der gefährlichsten Meere, dessen Befahrung erst durch die Dampfschiffe größeren Umfang angenommen hat, zugleich eine der heißesten Erdstellen, besonders da zu beiden Seiten sich Gebirge zu 1300–2300 m auftürmen. Im Norden spaltet es sich in zwei Arme, den Meerbusen von Akaba oder Elath (den älanitischen) im Osten, der kürzer, aber viel tiefer ist, und den Meerbusen von Suez im Westen, der länger, aber viel weniger tief und besonders mit Korallenbänken besetzt ist. Diese beiden Endbuchten, zwischen denen die Sinaihalbinsel bis zu ihrem Endpunkt, dem Ras Mohammed, nach Süden zieht, kommen in der Bibel allein in Betracht, jene als Ausgangspunkt der israelitischen Handelsunternehmungen (vgl. Elath, Ezeongeber, Salomo, Josaphat), dieser als das S., durch das die Kinder Israel aus Ägypten zogen. Darüber, daß der Meerbusen von Suez sich einst weiter nach Norden erstreckte, s.d.Art.Auszug aus Ägypten.
J. Frohnmeyer.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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