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Ölberg. Der Ö. bildet östlich von Jerusalem die Ostseite des Kidrontals, parallel dem Tempelberg. Gegen das Bachbett des Kidron zu fällt er ziemlich steil ab, nach Osten breitet er sich flacher zu mehreren Tälern aus. Sein Name geht schon in die alttest. Zeit zurück, 2 Sa. 15, 30; Sach. 14, 4; er wird damals reiche Ölbaumpflanzungen getragen haben (vgl.Gethsemane), während sich jetzt an seinem westlichen Abhang nur noch wenige Bäume finden (Abb. 266). Der Rücken des Berges senkt sich gegen Süden, so daß die nördlichste Erhebung, von der Tradition mit Beziehung auf Ap. 1, 11 „Galiläer“ genannt, die höchste (818 m), der südlichste Gipfel, „der Berg des Ärgernisses“, auf den man die abgöttischen Altäre Salomos verlegt, 1 Kö. 11, 7; 2 Kö. 23, 13, die niedrigste Kuppe ist. Die mittlere liegt direkt gegenüber dem Tempelberg, und da sie etwa 60 m höher ist als derselbe, bietet sie einen trefflichen Überblick über Jerusalem; zumal der Tempel stellte sich hier dem Auge in seiner ganzen Majestät dar. Nach Westen reicht der Blick nicht weit über Jerusalem hinaus, nach Osten dagegen sind die Berge Gileads u. Moabs, ein Teil des Toten Meers und des Jordantales, nach Süden die Hügel um Bethlehem sichtbar. Zwischen der mittleren und südlichen Erhebung führt der Weg durch eine Einsenkung des Bergrückens nach Bethanien u. Jericho. So verbinden sich mit dem Ö. die heiligsten Erinnerungen. Ihn ersteigt David auf der Flucht vor Absalom, und dort ereigneten sich alle jene Begegnungen, die den Adel und die Niederträchtigkeit des menschl. Herzens so anschaulich offenbaren, 2 Sa. 15. Über den Ö. zogen die Pilgerzüge von Jericho her zum Fest nach Jerusalem; dort erklangen die Psalmen beim Anblick des Tempels. Dorthin kehrte Jesus von der Arbeit und dem Kampf in Jerusalem mit seinen Jüngern zurück, um nun unter den Bäumen von Gethsemane oder im Hause derer, welche er lieb hatte, in Bethanien zu ruhen. Dort ward er gepriesen als der, welcher im Namen des Herrn kommt, und dort weinte er über Jerusalem. Dort sprach er den Jüngern vom Fall des Tempels und der Not. der sie entgegengehen, dort gab er ihnen aber auch die Verheißung, daß er wiederkommen werde. Dort suchte er hungrig am Feigenbaum die Frucht und machte ihn zum Zeichen dafür, daß alles Unfruchtbare verdorrt. Dort segnete er die Seinigen, als er gen Himmel fuhr. Die genaue Stelle dieser heiligen Vorgänge läßt sich natürlich nicht auszeigen. Eine Himmelfahrtskirche stand schon im vierten Jahrhundert auf dem Gipfel des Ö. (vgl. Abb. 139). Ob aber Jesus gerade auf der Spitze des Berges von den Seinen Abschied nahm, ist zweifelhaft, vergl. Lu. 24, 50.
Ad. Schlatter.
Abb. 266. Der heutige Garten Gethsemane am Ölberg.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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