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Maon. 1) Der Wohnort des reichen Naval, auf dem Gebirg Juda nahe bei Karmel gelegen, Jos. 15, 55; 1 Sa. 25, 2. Die Lage ist noch bezeichnet durch den Tell Main, 4 Stunden südsüdöstlich von Hebron, 1 Meile östlich von Esthemoa, am Ende eines Gebirgszuges, der die Grenze des Gebirges Juda gegen den Negeb bildet, zugleich am Rand der Wüste Juda, daher 1 Sa. 23, 24 die nach dem Toten Meer zu abfallende Wüste „Wüste von Maon“ heißt (vgl. Abb. 122). Der von Ruinen umgebene Hügel gewährt eine schöne Aussicht nach Hebron u. nach dem Toten Meere zu. — 2) Maon (Ri. 10, 12 Luther: Maoniter, doch ist hier die Lesart unsicher, die LXX haben Midian) oder Meuniter, ist der Name eines den Israeliten feindlichen Volkes, so 1 Chr. 4, 41; 2 Chr. 20, 1; 26, 7, wo sie neben Philistern und Arabern aufgeführt sind. Die Stelle 1 Chr. 4, 41 weist etwa in den Süden des Negeb, da sie von Simeoniten verdrängt werden, die zweite 2 Chr. 20, 1. 10. 22 ins Gebirg Seir. Der Name hat sich wahrscheinlich in dem Maan, das etwa 2 M. östlich von Sela-Petra an der Karawanenstraße nach Mekka mitten in der Einöde in einem Kranz von Obst- und Gemüsegärten liegt, noch erhalten. Die Esra 2, 50 unter den Nethinim genannten „Kinder der Meuniter“ mögen Kriegsgefangene dieses Volkes gewesen sein. Daß die Meuniter wirklich ein Teil des aus den griechischen Schriststellern wohlbekannten arabischen Handelsvolkes der Minäer waren, die etwa im 8. Jahrh. von den Sabäern verdrängt wurden, aber Inschriften hinterlassen haben, wird vermutet. [Daß die eben genannten M. wirklich der letzte Rest des aus den südarabischen Inschriften bekannten und auch noch von den griech. Schriftstellern als Meïnaioi, Minäer erwähnten Volkes und Reiches von Maʽân, deren Blüte kurz vor und nach 1000 v. Chr. sällt und die im 8. Jahrh. von den Sabäern verdrängt wurden, gewesen sind, ist so gut wie sicher anzunehmen. Diese alten Minäer beherrschten zugleich den Weihrauchhandel von Hadhramôt an bis nach Gaza und Ägypten und besaßen in N.-W. Arabien, im Lande Midian, zur Sicherung ihrer Karawanenstraße eine Kolonie (s. noch den Art. Midian). Der Hauptgott hieß Wadd (d. i. Freund, eigentl. Liebe) und wahrsch. war es auch dieser Wadd, der im Ostjordanland als Baal-Meon (d. i. Herr von Maon) verehrt wurde. Die versch. Orte des Namens Maon, an denen der alte arabische Volksname haften blieb, heißen heute Meʽîn, wie ja auch die Griechen statt Ma‛aniter Meïnaioi sagten; der Herkunftsort auch der südarab. Minäer war Ostarabien, das schon die Sumerier Magan (aus Herr = Gott von Ma‛an) nannten. F. H.] — 3) Ob der 1 Chr. 2, 45 erwähnte Maon, ein Nachkomme Kalebs, eine nähere Beziehung zu der Stadt Maon in Juda hat, ist nicht auszumachen.
J. Frohnmeyer.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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