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Feuer, feurig. Wie die Israeliten in alter Zeit F. anmachten, ist nicht bekannt; aus späterer Zeit werden F. steine genannt, 2 Makk. 10, 3. Als Brennmaterial diente Holz von Bäumen oder Sträuchern (Ps. 120, 4), oder Kohlen, in holzarmen Gegenden dürres Gras, Laub, Stroh, auch getrockneter Kuhmist, Hes. 4, 15. Der Gebrauch des F. in der Haushaltung war, wie noch jetzt im Morgenlande, kein so ausgedehnter wie bei uns. Das Kochen und Backen war einfacher (s. d. Art.) und daher auch das Verbot des F.machens am Sabbat, 2 Mo. 35, 3, nicht drückend, zumal für die abendliche Hauptmahlzeit noch vor Beginn des Sabbats (Sonnenuntergang) gekocht werden konnte. Eigentliche Heizungsvorrichtungen hatten wohl nur die Reicheren, und auch bei ihnen bestanden dieselben bloß in einem F.topf, Jer. 36, 22 (Luther: „Kamin“), der in der Mitte des Zimmers stand und, nachdem das F. abgebrannt war, zum Zusammenhalten der Wärme mit einem Gestell, über das ein Teppich gebreitet war, überdeckt wurde. Wer durch unvorsichtiges F.machen auf dem Felde Schaden stiftete, hatte denselben zu ersetzen, 2 Mo. 22, 6 — Auf dem Brandopferaltar des Heiligtums mußte das F. ununterbrochen unterhalten werden, 3 Mo. 6, 12 f., ein Sinnbild der fortwährenden Anbetung Gottes. Nachdem dieses F. erstmals vom Herrn selber entzündet worden war (3 Mo. 9, 24), durfte kein anderswoher genommenes „fremdes“ F. vor den Herrn gebracht werden, 3 Mo. 10, 1; 16, 12, zum Zeugnis, daß der Mensch Gott nur mit dem ehren kann, was er von Gott hat. — Das F. wird in der h. Schrift sehr oft in Beziehung mit Gott und seinem Walten erwähnt. Er, der seine Diener zu F.flammen macht, Ps. 104, 4; Hbr. 1, 7, bekundet durch von ihm ausgehendes F. die Annahme menschlicher Opfer, 1 Mo. 15, 17; 3 Mo. 9, 24; Ri. 6, 21; 1 Kö. 18, 38, gebraucht es aber auch zu seinen Gerichten, Ps. 148, 8; Sir. 39, 35, teils zu zeitlichen, 1 Mo. 18, 24; 3 Mo. 10, 2; 4 Mo. 16, 35; 2 Kö. 1, 10. 12, teils zu dem letzten und ewigen, Jes. 66, 24; Joel 3, 3 Jud. 16, 21; Mt. 3, 12; 25, 41; Off. 19, 20; 20, 14 f. Aber nicht nur Werkzeug in Gottes Hand ist das F., sondern auch Sinnbild und Darstellung seines Wesens, seiner leitenden und schützenden Herrlichkeit, 2 Mo. 13, 21; Sach. 2, 9, seiner Heiligkeit, teils in ihrer reinigenden und läuternden Wirkung, 2 Mo. 3, 2; Mal. 3, 2; Mt. 3, 11; Ap. 2, 3, teils in ihrer richtenden und verdammenden Macht, Jes. 10, 17; Jer. 23, 29, weshalb Gott ein verzehrendes F. heißt, 5 Mo. 4, 24; Hbr. 12, 29, vgl. 2 Mo. 24, 17. Daß aber hiermit noch nicht das innerste Wesen Gottes ausgedrückt ist, ist 1 Kö. 19, 11 f. angedeutet. — Auch sonst wird das F. nach seinen verschiedenen Eigenschaften und Verwendungen häufig als Bild gebraucht: für die läuternde und bewährende Trübsal 1 Pe. 1, 7; Spr. 17, 3 Sir. 2, 5, vgl. Off. 3, 18, für die Innigkeit der Liebe Hohel. 8, 6, für die Verderblichkeit der Zunge Zak. 3, 5 f.; Ps. 120, 4, der bösen Lust Sir. 9, 10; 23, 22, für den Schmerz der Scham und Reue Rö. 12, 20, für die Gefährlichkeit der satanischen Anfechtungen Eph. 6, 16. Das F., das der Herr, Lu. 12, 49, auf Erden anzünden will, ist nach V. 51 zu verstehen von dem Entbrennen der Herzen für oder wider ihn. Nach Mk. 9, 49 muß ein jeder mit F. gesalzen werden, d. h. entweder muß einer die ewige Pein leiden (V. 48), oder die schmerzende Reinigung durch Selbstverleugnung (V. 47), Trübsale oder Läuterungsgerichte an sich geschehen lassen; ein solches Gericht wird nach 1 Kor. 3, 13–15 noch bei der Wiederkunft Christi über manche ergehen. — „Sohn und Tochter durchs F. gehen lassen“, 5 Mo. 18, 10, ist: die Kinder dem Moloch opfern, 3 Mo. 18, 21. Die F.steine, Hes. 28, 14. 16, sind nicht genügend erklärt. Über die feurigen Schlangen 4 Mo. 21, 6 s. Schlangen.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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