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Festung. 1) Im eigentlichen Sinn: Wie bei uns in früheren Zeiten so ziemlich jede Stadt, so waren auch im h. Land die Städte befestigt. Es gab außerdem Wachttürme zur Sicherung der Felder und der Herden, 2 Kö. 17, 9; 2 Chr. 26, 10; Jes. 5, 2. Mit der Zeit wurden aber auch eigentliche Festungen, namentlich an den Grenzen gebaut, so von Salomo, Rehabeam, Josaphat, Usia, Jotham. Eine außerordentlich starke F. war von alten Zeiten her Jerusalem. Die Festungen hatten hohe, dicke, mit Zinnen und Türmen versehene Mauern, oft mehrere hintereinander. Die Tore waren durch Türme geschützt, 2 Chr. 26, 9, und ihre Flügel waren stark mit Erz beschlagen, 5 Mo. 3, 5; 1 Kö. 4, 13. Vor der Mauer befand sich ein Graben mit Wall. — Ehe eine Stadt von den Israeliten angegriffen werden durfte, mußte sie zuerst zur Übergabe aufgefordert werden, 5 Mo. 20, 10 f., in welchem Fall das Leben der Einwohner geschont wurde. Schien die Einnahme nicht schwierig, so ging man alsbald auf die Tore los, um sie zu sprengen, und fing an, die Mauern mit Leitern zu ersteigen. Wenn aber eine eigentliche Belagerung notwendig schien, so wurde zuerst rings um die F. ein Wall aufgeworfen, welcher die Belagerten einschloß und die Angreifer schützte (Luther: Bollwerk). Den Israeliten war verboten, zur Herstellung des Walles Fruchtbäume zu fällen, 5 Mo. 20, 19 f. Von diesem Ringwall aus wurde nun in gerader Richtung auf die Stadtmauer ein Damm angelegt (Luther: Schutt), auf welchem man mit förmlichen Maschinen gegen die Mauer vorrückte. Insbesondere suchte man durch Sturmböcke die Mauer einzustossen (Abb. 108). In einem Turm oder Wagen befand sich nämlich ein starker, vorn mit einer eisernen Spitze versehener Balken, welcher gegen die Mauer anrannte Wurfmaschinen, deren sich auch die Verteidiger bedienten, kommen schon bei den Assyrern vor, ebenso 2 Chr. 26, 15; 1 Makk. 11, 20. Womöglich suchte der Feind auch die zur Stadt führende Wasserleitung zu unterbrechen. Häufig gelang die Eroberung nur durch Aushungerung. Hatten die Verteidiger Lebensmittel, so konnte die Belagerung jahrelang dauern. Die Verteidiger erhöhten die Mauern und errichteten nötigenfalls neue. Sie schossen auf die Angreifer mit Pfeilen, warfen Steine auf sie hinunter, begossen sie mit siedendem Wasser oder Öl, machten Ausfälle, suchten auch wohl die Belagerungs-Werkzeuge in Brand zu stecken, 1 Makk. 6, 31. War eine Stadt erobert, so wurden alle Männer erschlagen, Weiber, Kinder, Vieh und alle bewegliche Habe erbeutet und die Stadt wurde dem Erdboden gleichgemacht. Das Ri. 9, 45 vorkommende Bestreuen mit Salz bedeutet, daß die Stätte fortan unfruchtbar sein soll. — 2) Bildlich: von Gott Spr. 14, 26; Sach. 9, 12; vom Glauben 2 Pe. 3, 17.
Abb. 108. Assyrischer Sturmbock.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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