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Fische (das hebräische Wort deutet auf die rasche Vermehrung hin) kommen in der Bibel oft vor, aber ohne dass einzelne Arten näher bezeichnet würden. Sie waren eine häufige Speise, es durften jedoch nur die Wassertiere, welche Schuppen und Flossen haben, nach dem Gesetz (3Mos. 11, 9ff) genossen werden, wogegen zum Beispiel die Aale unrein waren. In Ägypten hatten sich die Israeliten den Genuss der Fische als einer wohlfeilen Nahrung angewöhnt, vergleiche 4Mos. 11, 5 (das „umsonst“ wird nur eben dies bezeichnen). Das Fischtor zu Jerusalem deutet wohl auf einen Fischmarkt in der Nähe (Neh. 3, 3, vergleiche Neh. 13, 16). Im Neuen Testament sehen wir Fischer in der nächsten Umgebung Christi, Fischnahrung kommt öfter vor, Joh. 6, 9; Matth. 7, 10; Matth. 14, 17; Matth. 17, 27 und so weiter, und Christus verwendet die Fische in seinen Gleichnissen, Matth. 13, 47ff. („Faul“ heißen die jüdischen Fischer einen schuppenlosen Fisch, wie den Clarias macracanthus, Abbildung 117, 1, an den wohl auch bei der „Schlange“ Matth. 7, 10 zu denken ist.)
Reich an Fischen war der Jordan, auch der Jabbok; ebenso war einst sehr fischreich das Galiläische Meer, während das Tote Meer keine Fische hatte und sein Wasser den von der raschen Jordanströmung in dasselbe hereingeführten alsbald den Tod brachte; vergleiche dagegen Hes. 47, 8–10. Auf künstliche Fischteiche scheint Hohel. 7, 5 hinzuweisen.
Außerhalb Palästinas ist besonders der Nil als fischreich erwähnt, zum Beispiel Hes. 29, 4, und es gehört zu den Strafgerichten über Ägypten, wenn die Fische im Nil aussterben, Jes. 19, 8. Die Bibel redet aber auch oft von den Fischen im Meer, Psa. 104, 25f. Bei dem Fisch des Jona ist nicht an einen Walfisch, aber an einen Hai zu denken, dessen Schlund weit genug ist, um einen ganzen Menschen zu verschlingen. Unsicherer ist der Fisch des Tobias, vielleicht ein Wels. Der Fischfang, der besonders auch bei Nacht betrieben wurde (Luk. 5, 5; Joh. 21, 3), geschah mit Netzen und Angeln. — Erwähnt mag noch werden, dass der Fisch (neben Anker, Lamm und Taube) ein beliebtes und häufig verwendetes Sinnbild in der urchristlichen Zeit war (Abbildung 111). Die Christen sind die Fische (weil Jesus Matth. 4, 19 seine Jünger zu Menschenfischern macht, und weil sie in der Taufe aus dem Wasser gezogen werden), und auf Christus selbst wird dieses Sinnbild gerne angewendet, weil die Anfangsbuchstaben der fünf griechischen Worte: „Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser“ zusammengelesen das griechische Wort (ichthys) für „Fisch“ ergeben. Altchristliche Denkmale enthalten daher dieses Symbol in zahllosen Abbildungen.
Abb. 110. Ein vornehmer Ägypter in seinem Teich fischend.
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About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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