Der Prophet Micha

Verfasser: Micha

Thema: Gericht und Königreich

Datum der Niederschrift: 8./7. Jh. v.Chr.

Micha – sein Name bedeutet: Wer ist wie der Herr? – prophezeite im 8. Jh. v.Chr. und war ein Zeitgenosse des Propheten Jesaja (vgl. 1,1 mit Jes 1,1). Er kam aus der kleinen Stadt Moreschet, die etwa 32 Kilometer südwestlich von Jerusalem lag. Man kann in vielen Abschnitten Ähnlichkeiten zwischen Jesaja und Micha feststellen (vgl. Mi 4,1–5 mit Jes 2,2–4). Jeremia erwähnt den Namen Michas (Jer 26,18) und verbindet ihn mit der Regierung des Hiskia, und unser Herr zitiert Mi 7,6 in Mt 10,35.36. Samaria, Jerusalem, ganz Juda, Israel und die Nationen sind Gegenstand der Prophetie Michas. Assur ist die wichtigste ausländische Macht jener Zeit. Die Botschaften wenden sich vor allem an die Hauptstädte Samaria und Jerusalem als die einflussreichen Zentren der Nation. Gott bittet Israel und Juda inständig, sich von ihren Sünden abzuwenden und sich zu ihm zu kehren; er bezeichnet Assur als die Rute seines Zornes (Jes 10,5). Das Buch Micha schließt mit Verheißungen einer zukünftigen Herrlichkeit unter dem Messias und seiner gerechten Regierung.

Das Buch kann folgendermaßen gegliedert werden:

I. Die Bestrafung Israels, 1–2

II. Israels Strafe und die zukünftige Wiederherstellung des Königreiches, 3–5

III. Das Flehen zum Herrn und die Zusicherung der Barmherzigkeit, 6–7

Mic 1:3

Mic 1:6 * Mic 1:6–16 2 Ki 17:1–18 Mic 4:11–13 Re 16:13–16 Re 19:17 *

Mic 1:7

Mic 2:1 * Mic 2:3–5

Mic 2:6

Mic 3:11 * * Nu 23–24

Mic 4:3 Mic 4:1–3 Is 2:2–4

Mic 4:4 Mic 4:1–4 Da 2:35 * Mic 4:1 * Mic 4:2 * Mic 4:3 * Mic 4:4 Is 2:1–5 Is 11:1–12

Mic 4:13 * Mic 4:1–8 * Mic 4:9 Mic 4:10 Re 16:13–16 Re 19:17 * * Ge 1:26–28 Zec 12:8 * * Lk 1:31–33 1 Co 15:24 *

In Kapitel 5,1 wechselt der Bericht über von der großen Schlacht (die noch zukünftig ist) zu der Geburt und der Verwerfung des Königs, des Messias (Mt 27,24.25.37). Darauf folgt die Aussage, dass »er sie dahingeben (wird) bis zur Zeit, da eine Gebärende geboren hat« (Mi 5,2). Es wird ein zweifacher Geburtsschmerz Israels erwähnt: (1) derjenige, der »den Knaben« hervorbringt (Christus, Offb 12,1.2.5); (2) derjenige, der in den letzten Tagen aus einer noch ungläubigen Nation einen gläubigen Überrest hervorbringt (Mi 5,2; 4,10; Jer 30,6–11). Beide Ereignisse werden in Jes 66 miteinander verbunden. In Jes 66,7 wird der Knabe (Christus) geschaut, ebenso wie in Offb 12,1.2.5; in Jes 66,8–24 wird hingegen der Überrest beschrieben, der teilhat an dem Segen des Königreiches. Der Sinn von Micha 5,2 ist folgender: Von der Verwerfung Christi bei seinem ersten Kommen an wird der Herr Israel preisgeben, bis der gläubige Überrest erscheint; dann wird er auftreten und den Überrest weiden in der Kraft des Herrn (V. 3); er ist der Schutz seines Volkes, wie es in Kapitel 4,3.11–13 heißt; anschließend wird der Überrest im missionarischen Auftrag der Herrn nach Israel und in alle Welt gehen (Mi 5,6.7; Sach 8,23).

Mic 5:1 *

Mic 6:7 Ex 13:2 Ex 13:12 Le 18:21 Le 20:2–5 Dt 12:31 Dt 18:10 Ex 13:13

Mic 7:7 Mic 7:7–20 Da 9:3–19 Ge 20:7 Je 27:18 Ps 22:2 Mt 27:46

Mic 7:18

Mic 7:20 Mic 7:18–20 * Mic 7:19