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Der Brief des Paulus an die Galater
Verfasser: Paulus
Thema: Erlösung durch Gnade
Datum der Niederschrift: ca. 50/51 oder 54–57 n.Chr.
Der Brief an die Galater ist an eine Gruppe von Gemeinden in Galatien gerichtet, das in der Mitte des heutigen Kleinasien lag. Die ursprünglichen Einwohner waren Phrygier, welche die Natur religiös verehrten. Es lebten viele Juden in diesen Städten. Paulus besuchte Galatien sowohl auf seiner ersten Missionsreise (Apg 13,51; 14,8.20 – Ikonion, Lystra und Derbe liegen im südlichen Galatien) als auch auf seiner dritten Missionsreise (Apg 18,23), wenn auch in der Apostelgeschichte von seiner Arbeit bei der Gründung dieser Gemeinden nichts berichtet wird. Bei der zweiten Missionsreise wurde dem Apostel durch den Heiligen Geist gewehrt, dort zu predigen (Apg 16,6).
Als Paulus den Galaterbrief schrieb, waren die Gemeinden in Galatien von einer doppelten Gefahr bedroht: Umkämpft war die Reinheit der Lehre und die Reinheit des Lebens. Einige Menschen waren eingedrungen, die »das Evangelium des Christus umkehren« wollten (1,7; 5,10). Sie bestanden darauf, dass zusätzliche menschliche Werke zur Erlösung notwendig seien, wenn sie auch anerkannten, dass die Erlösung durch Christus komme. Dieser Gefahr des Judaismus, d.h. des gesetzlichen Irrtums, neigten die Galater bereits zu (1,6; 3,1). Dadurch kehrten sie zurück in die Knechtschaft des Gesetzes und wollten Tage, Monate, Jahre und Zeiten, in gesetzlicher Weise einhalten (4,10). Paulus widerlegt stichhaltig alle Argumente, die zugunsten einer Vermischung des Gesetzes mit dem Glauben angeführt wurden, indem er auf Abraham hinweist, der durch den Glauben allein gerechtfertigt wurde, und zwar 430 Jahre, bevor das Gesetz des Mose gegeben wurde. Der Apostel geht auch auf den damit verbundenen Irrtum ein, dass ein Glaubender durch das Halten des Gesetzes zur geistlichen Reife komme: Er weist auf die Wahrheit von der heiligenden Kraft des Heiligen Geistes und auf den Reichtum eines Lebens hin, das geschenkt wird, wenn der Heilige Geist den Gläubigen beherrscht, in dem er wohnt.
Der Brief kann folgendermaßen gegliedert werden:
Einleitung: Gruß, 1,1–5
I. Der Anlass des Briefes: die Abkehr der Galater vom wahren Evangelium, 1,6–9
II. Paulus verteidigt seine Unabhängigkeit als Apostel, 1,10–2,21
III. Die Rechtfertigung geschieht allein durch den Glauben, völlig unabhängig vom Gesetz, 3,1–24
IV. Die Herrschaft über das Leben des Gläubigen geschieht durch die Gnade und nicht durch das Gesetz, 3,25–5,1
V. Die Kennzeichen des Lebens eines Gläubigen, der allein durch den Glauben gerechtfertigt ist, 5,2–26
VI. Die Auswirkung des neuen Lebens in Christus Jesus, 6,1–16 Schlusswort: die neue Gemeinschaft des Leidens, 6,17.18
Ga 1:6 Ga 2:21 Ga 3:1–3 * Ga 1:8 Ga 1:9
Ga 1:10 * Ga 1:10 * Ga 1:11 Ga 1:12 * Ga 1:13 Ga 1:14 * Ga 1:15–24 Ga 2:1–6 Ga 2:7–10 Ga 2:11–21
Ga 1:14 * Ga 1:13 Ga 1:14 * * * * Ac 26:5 Jas 1:26 Col 2:18 Jas 1:27
Ga 2:17 Ro 3:19–23 Ga 5:1–4 Ga 5:1–4
(1) Das Gesetz wurde wegen der Übertretungen hinzugefügt, d.h. um der Sünde den Charakter der Übertretung zu geben, (a) Die Menschen hatten vor Mose schon gesündigt, aber da es noch kein Gesetz gab, wurden ihnen ihre Sünden nicht zugerechnet (Röm 5,13); das Gesetz gab der Sünde den Charakter der Übertretung, d.h. der persönlichen Schuld, (b) Das Gesetz bewies die angeborene Sündhaftigkeit der Natur des Menschen, da die Menschen, nachdem das Gesetz gegeben worden war, nicht nur mit Übertretung fortfuhren, sondern sogar durch das Gesetz, das die Übertretung ja verbot, dazu angereizt wurden (Röm 7,8.11–13).
(2) Das Gesetz hat darum »alles in den Ungehorsam eingeschlossen« (vgl. Röm 3,19.20.23; 11,32).
(3) Das Gesetz bildete eine Zwischenlösung, »bis der Nachkomme käme« (V. 19).
(4) Das Gesetz hat den sündigen Menschen verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin als der einzigen Möglichkeit, dem Gericht zu entkommen (V. 23).
(5) Das Gesetz war für den Juden, was der Erzieher der Kinder (griech. paidagogós) in einem griechischen Haushalt war, nämlich eine Art Wärter der Kinder, solange diese minderjährig waren. Es hatte diesen Charakter «auf Christus hin« (V. 23–25, Fußnote; 4,1.2).
(6) Da nun Christus gekommen ist, steht der Gläubige nicht länger unter dem Erzieher (d.h. dem Gesetz, V. 25), sondern er ist ein Jünger (d.h. ein Schüler) Jesu Christi geworden (Mt 11,29; Lk 10,39; Joh 17,6–8; Tit 2,11–13).
(1) Die Bundesverpflichtungen vom Sinai betreffen drei Ebenen. Sie enthalten (a) die Gebote, die den gerechten Willen Gottes ausdrücken (2Mo 20,1–26); (b) die Gesetze, die das soziale Leben Israels regelten (2Mo 21,1–24,11); (c) die Rechte, die das religiöse Leben Israels beherrschten (2Mo 24,12; 31,18).
(2) Die Gebote und die Rechte waren ein vollständiges und untrennbares Ganzes. Falls ein Israelit sündigte, so galt er als »untadelig«, wenn er das vorgeschriebene Opfer brachte (Lk 1,6; Phil 3,6).
(3) Das Gesetz war eine Methode des göttlichen Handelns mit dem Menschen, das die Heilszeit von der Gesetzgebung an bis zum Tod Jesu Christi kennzeichnete (Gal 3,13.14.23.24).
(4) Der Versuch der gesetzlichen Lehrer (z.B. Apg 15,1–31; Gal 2,1–5), das Gesetz mit der Gnade zu mischen, die ja in der gegenwärtigen Heilszeit der Gemeinde die Methode göttlichen Handelns ist, ließ die wahre Beziehung des Gesetzes zum Gläubigen umso klarer hervortreten – in dem Sinne, wie Paulus sie beschreibt.
II. Die christliche Lehre vom Gesetz:
(1) Das Gesetz steht im Gegensatz zur Gnade. Unter der Gnade gewährt Gott die Gerechtigkeit, die er unter dem Gesetz forderte (2. Mose 19,5; Joh 1,17; Röm 3,21, Fußnote; 10,3–10; 1Kor 1,30).
(2) Das Gesetz an und für sich ist heilig, gerecht, gut und geistlich (Röm 7,12–14).
(3) Vor dem Gesetz ist die ganze Welt schuldig, und darum hat das Gesetz notwendigerweise die Funktion, Verdammnis, Tod und göttlichen Fluch hervorzubringen (Röm 3,19; 2Kor 3,7–9; Gal 3,10).
(4) Christus trug den Fluch des Gesetzes und erlöste dadurch den Gläubigen sowohl von dem Fluch als auch von der Herrschaft des Gesetzes (Gal 3,13; 4,5–7).
(5) Das Gesetz kann weder einen Sünder rechtfertigen noch einen Gläubigen heiligen (Gal 2,16; 3,2.3.11.12).
(6) Der Gläubige ist sowohl tot für das Gesetz als auch erlöst vom Gesetz, sodass er »nicht unter Gesetz« ist, »sondern unter Gnade« (Röm 6,14; 7,4; Gal 2,19; 4,4–7; 1Tim 1,8.9).
(7) Unter dem neuen Bund der Gnade ist der Grundsatz des Gehorsams dem göttlichen Willen gegenüber maßgebend (Hebr 10,16). Das Leben des Gläubigen ist von der Gesetzlosigkeit des Eigensinns weit entfernt, weil es »unter dem Gesetz Christi« ist (1Kor 9,21). Das neue »Gesetz Christi« (Gal 6,2; 2Jo 5) ist seine große Freude und zugleich wird durch den innewohnenden Geist die Gerechtigkeit des Gesetzes in ihm erfüllt (Röm 8,2–4; Gal 5,16–18).
Die Gebote werden in den Schriften, die in besonderer Weise für Gläubige sind, als eine Anweisung zu einem Leben in der Gerechtigkeit gebraucht (2Tim 3,16.17; vgl. Röm 13,8–10;
Ga 3:25 Ga 4:1 Ga 4:1–6 Heb 12:5–10 1 Jn 2:1 1 Jn 2:2
Ga 4:31 * Ga 4:22–31 * 1 Co 3:1 1 Co 3:2 * Ga 4:21 Ga 2:19–21 Ga 3:1–3 Ga 3:25 Ga 3:26 Ga 4:4–6 Ga 4:9–31
Ga 5:23 Ga 5:22 Ga 5:23 Ga 2:20 Jn 15:1–8 Jn 15:5 1 Co 12:12 1 Co 12:13 * Ga 5:19
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About Anmerkungen der Scofield-BibelDie Scofield-Bibel ist eine weit verbreitete Studienbibel, die vom Theologen Cyrus I. Scofield mit Anmerkungen versehen und herausgegeben wurde. Eine Bibelausgabe mit Anmerkungen erschien zum ersten Mal 1909 als “Scofield Reference Bible”. Seit den 60er Jahren gibt es auch eine deutsche Ausgabe, die mit verschiedenen Bibelübersetzungen kombiniert wurde. Der internationale Erfolg der Scofield-Bibel spricht für sich. Die Anmerkungen haben legen einen Schwerpunkt auf heilsgeschichtliche Auslegung und sind von einem dispensationalistischen Ansatz geprägt. |
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