Der dritte Brief des Johannes

Verfasser: Johannes

Thema: Der Wandel in der Wahrheit

Datum der Niederschrift: ca. 90–100 n.Chr.

Der dritte Brief des Johannes, der vom Apostel Johannes an seinen Freund Gajus gerichtet ist, tadelt Diotrephes, der sich die Vorherrschaft in einer der Gemeinden angemaßt hat. In schändlicher Weise verwarf er die Autorität des Johannes, weigerte sich, »die Brüder anzunehmen« (reisende Diener, die die örtlichen Gemeinden besuchten, V. 5–8) und brach die Gemeinschaft mit denen, die sie aufnahmen. Er gibt so eines der ersten Beispiele für herrschsüchtigen Ehrgeiz in der Gemeinde. Im Gegensatz zu Diotrephes werden zwei andere Männer kurz gekennzeichnet: Gajus, bemerkenswert wegen seines gesunden, christlichen Lebenswandels, der sich besonders in der Ausübung der Gastfreundschaft den reisenden Dienern gegenüber zeigt, und Demetrius, ein Glaubender, der aufgrund seines Lebens in der Wahrheit in hohem Ansehen steht. Der Brief als Ganzes ist ein anschauliches Bild des Lebens in der Gemeinde am Ende des ersten Jahrhunderts.

Der dritte Johannesbrief kann folgendermaßen eingeteilt werden:

Einleitung: Grüße an Gajus; das Zeugnis des Gajus, V. 1–4

I. Die Gastfreundschaft für die reisenden Diener, V. 5–8

II. Die Vorherrschaft des Diotrephes und seine bösen Taten, V. 9–11

III. Der fromme Demetrius, V. 12

Schlusswort, V. 13–15

Einleitung: Grüße an Gajus; das Zeugnis des Gajus, V. 1–4

1 Der Älteste* dem geliebten Gajus, den ich liebe in * der* Wahrheit.

2 Geliebter, ich wünsche, dass es dir in allem wohlgehtb und du gesund bist, wie es deiner Seele wohlgeht.

3 Denn ich habe mich sehr gefreutc, als Brüder kamen und für deine Wahrheit Zeugnis gaben, wie du in * der* Wahrheit wandelst. 4 Eine größere Freude habe ich nicht als diesd, dass ich höre, dass meine Kindere in der Wahrheit wandelnc.

I. Die Gastfreundschaft für die reisenden Diener, V. 5–8

5 Geliebter, treu handelst du in dem, was du an den Brüdern, sogar an fremden, tust6  – sie haben vor der Gemeinde* von deiner Liebe Zeugnis gegeben –, und du wirst wohltun, wenn du sie zur Reise ausstattestg, wie es Gottes würdig isth.

Die Unterstützung des Werkes Gottes durch die Gläubigen

7 Denn für den Namen sind sie hinausgegangen, und sie nehmen nichts von den Heideni. 8 Wir nun sind schuldig, solche aufzunehmenj, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden.

II. Die Vorherrschaft des Diotrephes und seine bösen Taten, V. 9–11

9 Ich habe der Gemeinde* etwas geschrieben, aber Diotrephes, der gern unter ihnen der Erste sein willk, nimmt uns nicht an. 10 Deshalb, wenn ich komme, will ich seine Werke in Erinnerung bringen, die er tut, indem er mit bösen Worten gegen uns schwatztl; und sich hiermit nicht begnügend, nimmt er selbst die Brüder nicht an und wehrt auch denen, die es wollen, und stößt sie aus der Gemeindem. 11 Geliebter, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gutea! Wer Gutes tut, ist aus Gottb; wer Böses tut, hat Gott nicht gesehenc.

III. Der fromme Demetrius, V. 12

12 Dem Demetrius ist Zeugnis gegeben worden von allen und von der Wahrheit selbstd; aber auch wir geben Zeugnis, und du weißt, dass unser Zeugnis wahr iste.

Schlusswort, V. 13–15

13 Ich hätte dir vieles zu schreiben, aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben, 14 sondern ich hoffe, dich bald zu sehen, und wir wollen mündlich * miteinander* redenf. 15 Friede dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde mit Namen!