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Saron (d. h. Ebene) heißt 1) der nördliche Teil der palästinensischen Küstenebene, der südlich vom Karmel etwa bis Joppe reicht und weiterhin in der Ebene Sephela sich fortsetzt. Die Ebene ist dem Meere zu von einem Dünengürtel begrenzt, hinter dem sich oft noch Sümpfe finden und der landeinwärts wandernd manche fruchtbare Strecke bedeckt hat. Sonst war sie im Altertum als fruchtbar, namentlich blumenreich berühmt und wird so auch in der Bibel öfters erwähnt, Jes. 33, 9; 35, 2; 65, 10; 1 Chr. 27, 29; auch Ap. 9, 35. Obgleich die etwa 2 M. breite Ebene aus Schwemmland, einem rötlichen Quarzsand mit rötlichem Ton, besteht, keinen Humus und keinen eigentlichen Rasen, auch keine Wälder in unserem Sinn hat, ist sie doch bei reicher Bewässerung (sie ist von sechs perennierenden Flüssen durchströmt, darunter dem Zerka oder Krokodilfluß im Norden und dem Nahr el Audscha im Süden, letzterer nach dem Jordan der wasserreichste Fluß des Landes) immer noch ein lieblicher und fruchtbarer Landstrich. Die fruchtbare Erde findet sich ca. 50 cm unter dem Sand; man hat nirgends tief zu graben, um auf Wasser zu stoßen. Zur Frühlingszeit ist die Ebene von Millionen Blumen, besonders Lilien und Anemonen, Kreuz- und Lippenblütlern bedeckt. Immer noch weiden Herden von Rindern und Kamelen in ihrem Grase. Um Ostern ist das Gras so hoch, daß nur noch die prächtige weiße Lilie hervorragt. Nach Pfingsten ist die Pracht dahin, das Gras verdorrt; hellglänzende Strohblumen und duftende Ysopen treten an seine Stelle, bis der Frühregen im Oktober den vertrockneten Boden wieder erquickt. Zum Teil ist die Ebene, besonders im Süden, immer noch gut bebaut; Getreide, Früchte aller Art, Baumwolle gedeihen trefflich; viele Bäume finden sich. Aber weithin dient die Ebene nur als Weide. Noch sei bemerkt, daß ein neuerer Erklärer bei Hohel. 2, 1 nicht an diese blumenreiche Ebene S., sondern an die fruchtbare Ebene Sahel el Ahma zwischen Thabor und Galiläischem Meer, in deren Nähe die Sulamitin zu Haus war und für die Eusebius den Namen S. bezeugt, denken will. Wahrscheinlich ist das nicht. — 2) 1 Chr. 5, 16 ist ein S. erwähnt, das am natürlichsten im Ostjordanland gesucht wird, aber ganz unbekannt ist. Man hat vorgeschlagen, Sirjon zu lesen (= Hermon 5 Mo. 3, 9).
J. Frohnmeyer.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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