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Namengebung bei den Israeliten. 1) Aus Lu. 1, 59; 2, 21 sehen wir, daß zur Zeit Jesu in Israel die N. mit der Beschneidung verbunden war und daß man einem Kinde gerne einen Namen aus der Verwandtschaft gab. Sonst wählte man gerne die Namen berühmter Männer oder Frauen der Vorzeit, nicht aber Abraham, Mose oder Elia. Daneben dringen seit der Makkabäerzeit namentlich bei den höheren, weltlichen Ständen griechische u. lateinische ein. Was wir Familiennamen nennen, war in Israel, wie im Altertum überhaupt, ja noch im Mittelalter unbekannt. — 2) In älterer Zeit war die Wahl des Namens keine bedeutungslose Handlung, vielmehr drückte man in dem Namen all die Gedanken und Gefühle, Hoffnungen und Wünsche aus, die ein Vater- oder Mutterherz bei solcher Gelegenheit bewegen. Häufig verdanken die Namen auch nur einem zufälligen Ereignis, etwa der leiblichen Beschaffenheit des Kindes, dem Tag der Geburt oder sonst einem Umstand ihre Entstehung. Gewöhnlich aber hatten die Namen einen frommen Sinn und wurden durch Zusammensetzung mit el = Gott, oder bes. seit Davids Zeit, mit Jahveh gebildet. Zu den letzteren gehören fast alle diejenigen, die mit Jo—, Jeho — anfangen, oder mit — jah, — ia endigen; z. B. Jonathan, Nethanja = der Herr hat gegeben. An die 200 solcher mit Ihvh zusammengesetzter Namen finden wir im A. T.; von Josaphat an tragen alle Könige Judas solche, mit Ausnahme von 3; selbst Ahab und Isebel wagen ihren Kindern keine andern zu geben. Unter den 16 Propheten, von denen wir Bücher haben, hat nur einer, Habakuk, einen Namen ohne religiösen Sinn; unter den 63 Namen, die im Buch Jeremia für 89 ältere oder jüngere Zeitgenossen desselben vorkommen, sind 33 mit Jahveh, 8 mit El gebildet (genau 2 Drittel). Wie sehr man bei den Namen noch an ihre Bedeutung dachte, zeigt die künstliche Neubildung solcher, um einen besonderen Gedanken auszudrücken, wie bei Jesaja Maherschalal-Chaschbas: Raubebald, Eile-Beute u. ganz bes. der Name Immanuel, Gott mit uns, und die Anspielung des Propheten auf seinen eigenen Namen (Jes. 8, 18), auf das „Heil des Herrn“. Unter den mit dem Gottesnamen zusammengesetzten Zeitwörtern ist nathan, „er hat gegeben“, am häufigsten (vgl. Ps. 127, 3). Daß Mädchen kaum je einen solchen Namen führen, ist Zeichen der geringeren Wertschätzung, in der die Mädchen im ganzen Altertum, auch in Israel standen. In der mosaischen Zeit finden sich einige Namen, die wohl ägyptischen Ursprungs sind, wie Mose, Aaron, Pinehas, in der Richter- und ersten Königszeit wurde auch Baal (Herr) zur Namensbildung verwendet, später aber dies Wort in Boset (Schande) umgewandelt (z. B. Isbaal = Isboset, Mann des Baal); bei Leviten erscheint der Name Elkana (Gott ist eifrig), bei Priestern Hilkia (der Herr ist mein Teil) häufiger als sonst. Trotz der beständigen Hinneigung Israels zu fremden Göttern findet sich nirgends der Name eines solchen, namentlich keiner Göttin zur Bildung von israelitischen Eigennamen verwendet. Doch vgl. Mardochai, von dem assyrischen Gott Merodach. In die deutsche Bibel sind die Eigennamen meist in der Form übergegangen, welche sie in der griech. u. latein. Übersetzung erhalten hatten. In alten Bibeln war häufig ein Verzeichnis der biblischen Personennamen angehängt.
E. Nestle.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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