The Future of Bible Study Is Here.
You have not started any reading plans.
- More »
Sign in or register for a free account to set your preferred Bible and rate books.
Maleachi, „mein Bote“ oder „Jahvehs Bote“; Name oder Bezeichnung des Verfassers der letzten unter den Schriften der kleinen Propheten, M. hatte den Beruf, einem bei aller Lässigkeit in Erfüllung seiner gottesdienstlichen Pflichten doch auf seinen Gottesdienst pochenden, mit sich zufriedenen aber mit Gott unzufriedenen Volk Gottes Liebe (1, 2) und die Gerechtigkeit seines Waltens zu bezeugen und das Volk zum Ernst im Gehorsam gegen das Gesetz zu erwecken (vgl. die zusammenfassende Schlußermahnung 3, 22). Die Mißbräuche, die er rügt, sind zum Teil dieselben, welche Nehemia bei seiner zweiten Anwesenheit in Jerusalem mit Erfolg bekämpft hat (vgl. 3, 8 f. mit Ne. 13, 10 ff.; 10–16 mit Ne. 13, 23 ff.). Der Erfolg Nehemias macht unwahrscheinlich, daß M. bald nach Nehemia Anlaß zu seiner Rüge gefunden haben sollte; da er von Nehemia nicht erwähnt wird, ist wahrscheinlich, daß er nicht mit Nehemia, sondern vor seinem zweitem Auftreten, während dessen Abwesenheit in Persien, gewirkt hat, also vor dem Jahr 430. Die Sprache des Propheten, ohne viel Schwung, aber nicht ohne Kraft und Nachdruck, zeigt die Eigentümlichkeit, daß auf ein Wort des Propheten eine Entgegnung der Angeredeten eingeführt und dann die Ausführung des Gedankens als Antwort auf diese Entgegnung gegeben zu werden pflegt. Vielleicht zeigt sich darin ein Einfluß der Lehrweise der Schriftgelehrten. Inhalt des Buches: 1) 1, 1–5, Gottes Liebe gegen Israel von dem Volk nicht erkannt, aber im Gegensatz zu dem über das Brudervolk Edom verhängten Geschick durch die Tat bewiesen. — 2) 1, 6–2, 9 Zeugnis wider die Entartung und unwürdige Amtsführung der Priester, die den Altar durch schlechte Opfer entweihen, 1, 6–14 (mit dem Wort von dem reinen Opferdienst, der Gott unter allen Völkern bereitet ist, V. 11) und Ankündigung des Fluchs wegen ihres der göttlichen Bestimmung des Stammes Levi widersprechenden Verhaltens, 2, 1–9. — 3) 2, 10–16, Zeugnis wider die der göttlichen Erwählung aller Glieder des Volkes (V. 10) widerstreitende Entlassung israelitischer Eheweiber zugunsten heidnischer Weiber. — 4) 2, 17 bis 3, 24, Rechtfertigung Gottes gegenüber der Klage über das Ausbleiben des göttlichen Gerichts über die Gottlosen (2, 17), denen es gut gehe (3, 15), und des göttlichen Segens, den man durch Gottesdienst verdient zu haben glaubte (3, 14). Diese Rechtfertigung geschieht durch Verkündigung des Tages des Herrn als eines Tages der Läuterung, ja verzehrenden Gerichtes für die einen und des Heils für die andern (3, 1–6. 19–24) und den Hinweis, daß das Volk selbst sich des göttlichen Segens verlustig mache durch seinen unredlichen Gottesdienst (3, 7–12). Besonders zu beachten die eigentümliche und wichtige Weissagung von dem Kommen des Herrn oder des Bundesengels zu seinem Tempel und des sein Kommen vorbereitenden Engels oder Boten V. 1, unter welch letzterem nach V. 23 ein zweiter Elia zu verstehen ist, Lu. 1, 16 f.; Mk. 1, 2; Mt. 11, 10; 17, 10–13.
Th. Öhler.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
|
Support Info | depdbiblen |