The Future of Bible Study Is Here.
You have not started any reading plans.
- More »
Sign in or register for a free account to set your preferred Bible and rate books.
Makkabäer. Makkabäus war der Beiname des Priesters Juda, des Sohnes Mattathia, der als der militärische Führer der Judenschaft ihren Kampf gegen Antiochus Epiphanes u. seine Nachfolger leitete, vom J. 168–161. Nach ihm hat man in der Kirche alles, was sich auf die Zeit des Kriegs mit den Syrern bezieht, makkabäisch genannt. In Palästina hieß man dagegen die Familie „Hasmonäer“ nach ihrem Ahnherrn Hasmonai. Als die shrischen Offiziere nach dem Befehl ihres Königs Antiochus Epiphanes den Tempel von Jerusalem für den heidnischen Kultus wegnahmen, die Judenschaft gewaltsam zur Verehrung der griech. Götter zwangen u. die Ausübung des jüdischen Kultus mit dem Tod bestraften, begann der bewaffnete Widerstand gegen die Shrer damit, daß der Priester Mattathia im Dorf Modein am westl. Fuß des judäischen Berglands den Syrer, der das Dorf zur Darbringung eines heidnischen Opfers nötigte, erschlug und sich darauf mit seinen 5 Söhnen in die Berge flüchtete. Da der alte Mattathia bald starb, wurde Juda der Führer der Schar, die mit ihrem Leben zugleich den Gottesdienst Israels verteidigte. Einige Siege über kleinere Abteilungen von shrischen Truppen verschafften Juda bald bei seinem Volk das Vertrauen, daß er das Werkzeug sei, durch das Gott Israel rette. Darauf gelang es ihm, das von Gorgias geführte Heer bei Emmaus zu schlagen, worauf er sich des Tempels bemächtigte, alles Heidnische aus ihm entfernte und den vom Gesetz angeordneten Gottesdienst aufs neue begann. Zur Erinnerung an die Wiederherstellung des Tempeldienstes wurde von nun an jährlich im Dezember das Tempelweihfest gefeiert. Ein Feldzug des in Shrien kommandierenden Generals Lysias führte keine Berschiebung der Lage herbei, da der Widerstand der jüdischen Festung Bethsur so heftig war, daß der syrische General den Feldzug nicht fortsetzte. Als aber Antiochus Epiphanes im J. 163 in Persien gestorben war und Insias als Reichsverweser die Souveränität besaß, rückte er nochmals in Judäa ein und diesmal gelangte er bis nach Jerusalem und schloß Juda und seine Schar im Tempel ein. Da er aber wegen der bevorstehenden Streitigkeiten um den Thron möglichst rasch nach Antiochia zurückkehren wollte, bot er Juda, ehe der Hunger ihn zur Ergebung gezwungen hatte, den Frieden an, in dem die Shrer den Juden die freie Ausübung ihres Gottesdienstes bewilligten. Der Kampf begann aber aufs neue, weil der von den Syrern eingesetzte Hohepriester Alkimus diejenigen Männer, die gegen die Syrer für das Gesetz gekämpst hatten, durch Verrat in seine Gewalt brachte und tötete. Juda zu fangen war ihm aber mißlungen, und nun begann der Kampf Judas gegen den mit den Syrern verbündeten Hohepriester und seine Anhängerschaft. Demetrius I., der inzwischen die Herrschaft über Syrien gewonnen hatte, schickte nun zur Unterstützung seiner Anhänger Nikanor nach Jerusalem; allein Juda erfocht über ihn einen entscheidenden Sieg. Der Nachfolger des Nikanor, Bakchides, war dagegen Juda überlegen, und als dieser dennoch den Kampf wagte, fiel er in der Schlacht i. J. 161. Von nun an war sein Bruder Jonathan das Haupt der Familie und der mit ihr verbündeten Scharen, von 161–143. Nach schweren Jahren, während deren sie sich nur mühsam gegen die Syrer schützen konnten, machte zuerst der Tod des Alkimus Jonathan den Weg zur Macht frei; sodann benützte er die Streitigkeiten im syrischen Königshaus geschickt für seine Zwecke. Um ihn für sich zu gewinnen, hat ihn einer der um den Thron kämpfenden Prätendenten, Alexander Balas, im J. 153 zum Hohepriester ernannt; ein anderer Tryphon hat ihn dann hinterlistig in seine Gewalt gebracht und getötet, im J. 143. Nun ging die Führung des Volks an den letzten der Brüder, an Simon, über, vom Jahr 142 bis 135, der von den syrischen Fürsten für Judäa die Steuerfreiheit und für sich vom Volk durch eine Wahl der versammelten Gemeinde das Hohepriestertum gewann. Damit war die Selbständigkeit Jerusalems von der Herrschaft der Syrer erreicht. Nun begann aber sofort in der Familie der Hasmonäer ein blutiger Streit um die Macht. Simon wurde durch seinen Schwiegersohn, der ihn verdrängen wollte, ermordet. Es gelang aber dem Sohn Simons, Johannes Hyrkanus I., die Nachfolge des Vaters zu übernehmen, vom Jahr 135–105. Gleich nachher machte der syrische König Antiochus VII. aus Side aufs neue einen Versuch, die Trennung der Judenschaft vom syrischen Königtum zu hindern. Nach langer Belagerung Jerusalems nötigte er zwar Hyrkan, sich zu ergeben, entzog ihm aber das Hohepriestertum nicht, und als Antiochus VII. im Jahr 128 starb, machte sich Hyrkan von den Syrern für immer unabhängig, da das syrische Königtum durch endlose Kämpfe um den Thron in völlige Ohnmacht versiel. Er betrieb nun sofort die Ausdehnung seines Gebiets, unterwarf im Süden von Judäa die Idumäer und zwang sie zur Annahme des Judentums und eroberte Samaria, wobei er den samaritischen Tempel auf dem Garizim zerstörte. Schwer griff in das Schicksal des Volkes ein, daß er sich mit den Pharisäern entzweite und seine Ratgeber und Heerführer aus der Reihe der Sadduzäer nahm. Sein Sohn, Aristobulus I., legte sich neben der Hohepriesterwürde auch den königlichen Titel bei, starb aber schon im nächsten Jahr (104). Nun wurde sein Bruder Alexander Jannai Priesterkönig, vom Jahr 104–78, der durch beständige Feldzüge im Oftjordanland, in Galiläa und in der Küstenebene sein Reich etwa auf den Umfang brachte, den wir heute Palästina nennen. Von den Städten der Küstenebene blieben einzig Askalon, Dor und Akko von der jüdischen Herrschaft frei. Der Kampf mit den Pharisäern führte zu einem langen, schrecklichen Religions- und Bruderkrieg, bei dem der Sieg schließlich in der Hand des Königs blieb. Vor seinem Tod riet er aber seiner Frau, der er die Nachfolge im Königtum übergab, daß sie sich mit den Pharisäern verbände, da sie nur so die Herrschaft für sich und die Söhne bewahren könne. Während der Regierung der Königin Alexandra vom Jahr 78–69 hatten daher die pharisäischen Schriftgelehrten in Jerusalem die größte Macht. Das Hohepriestertum verwaltete ihr Sohn, Hyrkanus II. Sein Bruder, Aristobulus II., fügte sich aber in diese Regelung des Staates nicht, sondern begann kurz vor dem Tod der Mutter den Aufstand. Zunächst gelang es ihm, Hyrkanus zur Abdankung zu bewegen. Als aber der tatkräftige Antipater, der Vater des Herodes, die Sache Hyrkans zur seinigen machte, begann der Kampf aufs neue, zuerst so, daß Hyrkan mit Hilfe des in Petra residierenden Königs der Nabatäer den Bruder im Tempel belagerte, dann so, daß sich die beiden Brüder an Pompejus wandten, der damals nach seinem Sieg über Mithridates durch Syrien herabzog. Nach langem Schwanken entschloß sich Aristobul zum Kampf mit den Römern, den seine Anhänger im Tempel auch dann noch fortsetzten, als der König selbst von Pompejus gefangen war. So kam es, daß Pompejus den Tempel Jerusalems erstürmte, i. J. 63. Das Hohepriestertum gab er an Hyrkan zurück, vom Jahr 63–40, der nun zusammen mit Antipater das Land unter römischer Hoheit verwaltete und den die Söhne des Aristobulus, Alexander und Antigonus, trotz wiederholter Versuche nicht zu beseitigen vermochten. Zuletzt verband sich Antigonus mit den Parthern, als sie im Jahr 40 durch Syrien herabzogen, wodurch er den Sohn des Antipater Herodes zwar zur Flucht nach Rom nötigte, ihm aber dadurch zum Königtum verhalf. Denn nach dem Willen des Antonius und Oktavianus ernannte der Senat nun Herodes zum König von Judäa. Nach seiner Heimkehr gelang Herodes nach dreijährigem Kampf die Eroberung von Jerusalem und des Tempels im Jahr 37, wodurch Antigonus, der letzte der regierenden Hasmonäer, in die römische Gefangenschaft kam und schließlich hingerichtet wurde.
Ad. Schlatter.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
|
Support Info | depdbiblen |