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Hellenisten. Dieses Wort kommt in der deutschen Bibel nicht vor; an den Stellen, da es im Urtext steht, hat Luther nur eben Griechen übersetzt. Hellenisten sind solche Nichtgriechen, welche griechisches Wesen, Sprache und Bildung angenommen haben und dafür eine besondere Vorliebe zeigen. In den Stellen der Apostelgeschichte aber, da das Wort vorkommt, sind unter H. solche Juden gemeint, welche griech. Wesen, besonders griech. Sprache, angenommen hatten. Es waren Juden, die vielleicht längere Zeit außerhalb des h. Landes ihren Wohnsitz genommen hatten; kamen sie in das h. Land zurück, so brachten sie eben auch ihr griechisches Wesen dorthin mit. So gab es neben den streng an den väterlichen Sitten haltenden Juden auch solche, welche jüdisches Wesen und griech. Bildung verbanden; sie konnten aber neben ihrer Vorliebe für griech. Bildung doch im Herzen gute und strenge Juden sein und z. B. das neuerstehende Christentum so ernstlich bekämpfen wie die strengen Juden. Derartige Hellenisten haben, Ap. 6, 9, in Jerusalem eigene Synagogen (in welchen griechisch gesprochen wurde), sie bekämpfen eifrig einen Stephanus (6, 9) und Paulus (9, 29). Nachdem aber griechisch redende Juden zum Christentum übergetreten waren, macht sich der Gegensatz zwischen den eigentlichen Hebräern und den H. auch in der christlichen Gemeinde geltend, Ap. 6, 1: die Witwen von griechisch redenden Christen wurden, wohl weil sie als Fremde weniger bekannt waren, übersehen und verkürzt. Das führte zu der Einsetzung der Almosenpfleger. Diese scheinen, nach ihren Namen zu urteilen, sämtlich H. gewesen zu sein. Manche tüchtige, bedeutende Kraft wurde aus dem Kreis der „Hellenisten“ der christl. Urgemeine zugeführt, z. B. Stephanus und Paulus. Was sie von griechischer Bildung zu dem Wahrheitsschatz christl. Gedanken hinzubrachten, war in formeller Beziehung von hohem Wert. Die christlich gewordenen H. waren es, die hauptsächlich darum sich verdient machten, die Wahrheiten des Christentums in die Heidenwelt zu tragen, vgl. Ap. 11, 20. Die griechische Sprache, damals die Weltsprache der Gebildeten, war nach göttlicher Vorsehung und Veranstaltung zum Werkzeug der Ausbreitung des Christentums vorbereitet. Die H. sind sozusagen die verbindende Brücke zwischen Judenchristentum und Heidenmission.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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