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Eisen. Seit Israel existiert, ist es auch im Besitz des E., ohne daß nachweisbar in Palästina E. verhüttet worden wäre. Als Erfinder der Bearbeitung von Erz u. E. wird der Kainite Thubalkain genannt, wornach die Anfänge der Eisenindustrie nach des Volkes eigener Erinnerung einem fremden Volk der vorisraelitischen Zeit angehören. Doch scheint auch in Israel wie bei den Griechen und Römern die Bearbeitung des Erzes der Eisenarbeit zeitlich vorangegangen zu sein. Nach 1 Sa. 17, 5 sind Goliaths Helm, Panzer, Schienen und Schild noch aus Erz. Ri. 16, 21 wird Simson mit ehernen Fesseln gefesselt, die Nägel, Haken und Geräte der Stistshütte sind aus Erz. Erst in späterer Zeit wurden auch zum Gebrauch im Tempel eiserne Geräte verwendet. Verarbeitetes E., wie Degenklingen, wurde nach Hes. 27, 12. 19 in Tyrus aus Spanien eingeführt. Ein Wesentlicher Teil des Bedarfs scheint aber durch Produktion im Libanon gedeckt worden zu sein; die Menge der vortrefflichsten Eisenerze, wie Spateisen, Roteisen, Toneisen und Sphärosiderit, ladet wenigstens dort zur Verhüttung ein, wo ein Wald die Benutzung der trefflichsten Holzkohle gestattete. Fraas sah 1875 im Libanon die heute noch übliche Ausbringung des E. für Hufschmiede in der uralten Art der Holzvergeudung, wie sie wohl vor 3000 Jahren gebräuchlich war. In 3 m hohen, steinernen, mit Lehm gefütterten konischen Öfen, die an der Basis 1 m, an der Gicht 0,35 m messen, wird mittelst Wind, Düsen und Blasebälgen binnen zwölf Stunden eine Luppe halb rohen, halb gesrischten Eisens erblasen im Gewicht von höchstens 30 kg. Beim Frischprozeß wird etwa die Hälfte gewonnen, die allerdings alle Vorzüge des vortrefflichsten E. in sich schließt, wenn auch vom nationalökonomischen Standpunkt aus die Vergeudung der Holzkohle verabscheuungswürdig ist. Man darf sich bei einer derartigen Industrie über die Entwaldung des Libanon nicht mehr wundern, welche das ganze Land an den Rand der Verwüstung und Verödung bringt.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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