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Esau, Sohn Isaaks und der Rebekka, älterer Zwillingsbruder Jakobs, Stammvater der Edomiter, welche „die Söhne E.“ heißen, 5 Mo. 2, 4 ff., oder Haus E.’s, Ob. 18, auch geradezu E., Jer. 49, 8. 10, wie auch der Stammvater selber Edom genannt wird. Sein Name E., „Behaarter“, „Struppiger“, wird 1 Mo. 25, 25 von seinem Aussehen bei der Geburt abgeleitet, paßte übrigens auf ihn wie auf sein Land, welches ungefähr in selbem Sinne Seir heißt. Edom, „Roter“ ist er genannt, ebenfalls nach seinem Aussehen, 1 Mo. 25, 25, oder zur Erinnerung an das rote Linsengericht, 25, 30, wie denn die Hebräer es lieben, mancherlei Beziehungew an einen Namen zu knüpfen. Gewöhnlich ist E. Personenname, Edom (s. d. Art.) Stammname. Im Unterschied vom Ackerbau und Viehzucht treibenden „frommen“ Jakob war E. von wilder Art, ein Weidgeselle, 25, 27, von gutmütiger, aber heftiger und sinnlicher Natur; höhere Ziele und edlere Energie fehlten ihm, der sein Erstgeburtsrecht an Jakob um ein Linsengericht abtrat, 25, 29 ff. So verlor er denn auch seinen Erstgeburtssegen an den mit der listigen Mutter im Bunde stehenden Bruder und empfing auf sein Flehen und Klagen einen Segen, der nur ein Schatten eines solchen ist, 27, 39 f., aber das Land und Los dieses zur Schilderhebung gegen Israel, seinen echtmäßigen Herrn, stets bereiten Stammes trefflich kennzeichnet. V. 39 lautet nämlich nach dem Grundtext: „Ohne Fettigkeit der Erde wird sein dein Wohnsitz, und ohne Tau des Himmels von oben“ — wie denn in der Tat im Vergleich mit Kanaan das Edomiterland öde genug war. So wird E.s Volk darauf angewiesen sein, mit dem Schwert (durch Jagd, Fehde, Raubzüge) sich seinen Unterhalt zu verschaffen, und da er von Gottes- und Rechtswegen seinem Bruder dienen soll, wozu er schon vor seiner Geburt bestimmt war (25, 22 f., vgl. Rö. 9, 10 ff.), so wird er nur durch Empörung frei werden können. Diese aber wird nicht ausbleiben. — Um sich für den ihm von Jakob entzogenen Erstgeburtssegen zu rächen, wollte er seinen Bruder töten; der aber entfloh außer Lander, 1 Mo. 27, 40 ff. Auch sonst bereitete E. seinen Eltern Kummer, nämlich durch seine Verheiratung mit kanaanit. Weibern, 26, 34 f., welchen er später eine ismaelitische beigesellte, 28, 6 ff., vgl. auch 36, 2 ff. Gutmütig und versöhnlich zeigt sich E. bei Jakobs Rückkehr aus Aram, indem er den demütig seiner Huld sich Empfehlenden freundlich annimmt, Kap. 33, vgl. 32, 3 ff. E. wohnte damals nach 32, 3 schon im Edomiterland (vgl. 33, 14. 16.), während 36, 6 f. auf spätern Auszug schließen ließe. Zuletzt finden wir die ungleichen Brüder vereinigt beim Begräbnis ihres Vaters, 35, 29. Die Nachkommenschaft E.s, die sich zu zahlreichen Stämmen mit fürstlichen Häuptern entsaltete, s. Kap. 36. — Die Bedeutung E.s ist wie die Israels eine vorwiegend nationale. Er stellt im Gegensatz zum Vater des erwählten Volkes jenen mit Kanaanitern u. Ismeaelitern vermischten, kriegs- und jagdlustigen Stamm dar, der durch die ganze Geschichte Israels in einem meist feindlichen Gegensatze zu diesem stand. Aber auch das persönliche Bild, das uns die Überlieferung vom Stammvater zeichneh, ist lehrreich und bedeutungsvoll. Es zeigt, wie ein für das Göttliche unempfänglicher Sinn auch dessen verlustig geht, was er von Natur und von Rechts wegen bekommen sollte u. wie auch der Stärkere in solchem Falle dem gotterkorenen Erben das Feld räumen muß. Als Gegenstück zu dem gesegneten Jakob erwähnt den von Gott zurückgesetzten E. Maleachi 1, 2. 3, zur Beschämung Israels Paulus, Rö. 9, 13, zum Beweis der freien Machtvollkommenheit Gottes. Hbr. 12, 17 steht E. als warnendes Vorbild derer, die durch die Lust der Welt sich fesseln lassen und darüber das Heil verscherzen. Vgl. die Artt.: Edom, Isaak, Jakob, Rebekka.
v. Orelli.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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