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Edom (= rot), Name Esaus, des Bruders Jakobs, und nach ihm des von ihm hergeleiteten Volkes, das auch die Namen Edomiter, Kinder Edoms, Esau, Kinder Esaus, Kinder Seirs führt; später Jdumäer, das Land Jdumäa. Es ist das Brudervolk Israels (4 Mo. 24, 18; 5 Mo. 2, 4; 23, 8; Ob. 10; Am. 1, 11; Mal. 1, 2); aber von früh an in heftiger Feindschaft mit Israel. 1) Das Land Edom oder Seir ist jedenfalls ursprünglich nicht nur im Osten der Araba zu suchen. Da Kades an seinen Grenzen lag (4 Mo. 20, 16), da ferner Edom von der Wüste Zin, die im Süden Judas lag, begrenzt war, ohne Zweifel im Norden (4 Mo. 34, 3; Jos. 15, 1; 11, 17: 12, 7), scheint es ursprünglich nur das südlich von Juda, westlich von der Araba gelegene Bergland, das jetzt nach dem verkommenen Stamm der Azazime benannt ist, umfaßt zu haben. Dieses westliche Gebirgsland wird das Gebirge Seir gewesen sein. Jedenfalls dehnte sich aber das Land Edom bald nach Osten über die Araba, die bis zu 12 km breite Taleinsenkung im Süden des Toten Meers, und über das östlich angrenzende Gebirge, das jetzt im Süden esch-Schera, im Norden Dschebal heißt, mit dem 1329 Meter hohen Dschebal Harun und der Stadt Sela (Petra), aus. Von den drei natürlichen Teilen des Landes Edom gilt 1 Mo. 27, 39: „Du wirst eine Wohnung haben ohne Fettigkeit der Erde und ohne Tau des Himmels von oben her“: 1. das Bergland der Azazime ist, von Norden her gesehen, „ein riesiges Gebirge, das mit seinen nackten Felsmassen in furchtbarer Wildnis emporragt,“ und bildet auch im Innern, namentlich im Süden, eine leere, einförmige Wüste, während in den breiten Tälern des Nordens sich mehr Spuren von Fruchtbarkeit finden. 2. Die Araba ist eine ausgedehute, wellenförmige, kahle, nur mit einzelnen Sträuchern bedeckte und an den wenigen Quellen einiges Grün zeigende Wüste, deren Boden aus losem Kies und Steinen, auch aus Sand besteht. 3. Das Gebirge östlich von der Araba fand Burckhardt gänzlich unfruchtbar, den Abhang völlig vegetationslos. Nur durch Fleiß und Klugheit ist es an einzelnen Stellen, wie in der Gegend von Petra, durch Terrassenbau und künstliche Bewässerung gelungen, das Gebirgsland in Gartenland umzuwandeln. Das sich im Osten anschließende Plateauland dagegen ist zum großen Teil recht fruchtbar. — 2) Geschichte des Landes und des Volkes. Auf dem Gebirge Seir (wohl = Gebirgsland der Azazime) saßen ursprünglich die Horiter, die Söhne Seirs, 1 Mo. 14, 6; 36, 20 ff., wurden aber von den Edomitern vertrieben oder gingen sie in dem mächtigeren Volke auf (1 Mo. 36, 6 ff., vgl. 32, 4; 33, 16; 5 Mo. 2, 22). Die Edomiter standen früh unter Königen, u. zwar erscheint Edom 1 Mo. 36, 31 ff. als eine Wahlmonarchie, in der die Stammfürsten wählten. Den ins Land Kanaan ziehenden Israeliten versagte der Edomiterkönig den Durchzug, so daß sie, da sie das verwandte Volk nicht bekriegen durften, ihr Gebiet umgehen mußten, 4 Mo. 20, 14 ff.; Ri. 11, 17 f. Nach den Angaben 1 Mo. 36, 31 ff., soweit über die dort genannten Örtlichkeiten sich etwas bestimmen läßt (Bosra = Buseirah in Dschebal, Theman vielleicht = Landschaft Dschebal), müssen die Edomiter vor der israelitischen Königszeit ihre Sitze im Osten der Araba gehabt haben. Saul bekriegte sie, 1 Sa. 14, 47. Unter David wurde E. nach dem Sieg Abisais im Salztal von Joab mit blutiger Strenge unterworfen und israelitische Steuervögte darüber gesetzt, 2 Sa. 8, 13 f.; 1 Chr. 18, 12 f. Der Versuch des dem Blutbad entronnenen Hadad, sein Land unter Salomo zu befreien, war vergeblich, 1 Kö. 11, 14 ff. Salomo und nach ihm die Könige von Juda blieben Herren von E. Salomo und Josaphat ließen von dem edomitischen Hasen Elath aus ihre Ophirfahrten ausführen, 1 Kö. 9, 26; 22, 48 f. Unter Joram von Juda wurden sie wieder unabhängig, 2 Kö. 8, 20. Amazia besiegte sie im Salztal und nahm Sela ein, 2 Kö. 14, 7; Usia vollendete die Unterwerfung, 14, 22, die nur von kurzer Dauer gewesen sein kann. Durch Ackerbau und wohl auch Handel zu Wasser (Elath) und zu Land erlangte das Volk Wohlstand. Auch geistige Bildung sehlte dem Lande, aus dem wohl Eliphas stammte, nicht (vgl. Ob. 8; Jer. 49, 7). Dabei waren die Edomiter ein unbändiges Kriegervolk. Die vielfachen Feindseligkeiten der Edomiter gegen das Reich Juda, insbesondere in der Zeit des Untergangs, in der sie wilde Schadenfreude zeigten (Ps. 137, 7), bewirkten, daß die Propheten, namentlich die späteren, reich an Gerichtsverkündigungen für das feindliche Brudervolk sind, Joel 4, 19; Am. 1, 11; Ob. 10 ff.; Jer. 49, 7–22; Hes. 25, 13; 32, 29; 35; Jes. 34 f. Edom erscheint vielfach als Typus der gottfeindlichen Weltmacht. Während in der israelitischen Königszeit das Gebiet östlich vom Wadi el-Araba das Gebiet des Volkes gewesen war, bemächtigten sie sich nach dem Ende des Reiches Juda des südlichen Judäa. Zur Makkabäerzeit gehörte ihnen Hebron, 1 Makk. 5, 65, Bethzurwar Grenzfeste, 1 Makk. 4, 61; 14, 33. Der „Mittag Juda“ hieß Idumäa. Erst Johannes Hyrkanus unterjochte sie vollständig und zwang sie, die jüdischen Gebräuche anzunehmen. Aus ihnen ging Herodes hervor. Mit der Zerstörung Jerusalems verschwinden diese judaisierten Jdumäer. Das Gebirgsland östlich von der Araba dagegen wurde schon um 312 v. Chr. von dem arabischen Stamm der Nabatäer eingenommen, deren Reich sich zu Zeiten über Damaskus und bis zum Euphrat erstreckte. 106 v. Chr. wurde das nach Petra benannte Arabien eine römische Provinz.
J. Frohnmeyer.
Abb. 98. Edomitischer Begräbnisplatz.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
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