The Future of Bible Study Is Here.
You have not started any reading plans.
- More »
Sign in or register for a free account to set your preferred Bible and rate books.
Handel. Israel sollte nach Gottes Willen ein ackerbauendes Volk sein. Das Gesetz verbot zwar den H. nicht, erschwerte ihn aber durch die Abschließung des Volkes gegen die heidnischen Nachbarn. Auch forderte das gebirgige, an Seehäfen arme Land nicht zu Handelsunternehmungen auf. Neben arabisch. Völkerschaften (Midianiter schon 1 Mo. 37, Sabäer, Dedaniter) und neben den Babyloniern waren die Phönikier das Haupthandelsvolk der alten Welt. Ihre Karawanen durchzogen das Land. (Auf einen Durchgangszoll, den Salomo von Klein- und Großkaufleuten erhob, scheint 1 Kö. 10, 15 hinzuweisen.) Die Stämme Iaschar und Sebulon waren den durchziehenden Kaufleuten bei der Beförderung ihrer Waren behilflich. Die Phönikier trieben aber auch H. in Israel selbst. Sie führten nicht bloß Metalle, purpurgefärbte Stoffe, Weihrauch, Zedernholz, Salben u. a. ein, sondern sie waren für ihren eigenen Bedarf darauf angewiesen, von den Israeliten Getreide, Honig, Ol, Wein, Balsam u. a. zu kaufen, vgl. Hes. 27, 17. Spr. 31, 24 findet sich sogar eine Spur davon, daß die Juden eigene Fabrikate an den Kanaaniter, d. h. den Kaufmann abfetzten. Der durch Davids siegreiche Kämpfe gesicherte und zugleich erweiterte Besitz des Landes brachte nun auch die Beherrschung der das Land (Ebene Jesreel und Philistäa, Ostjordanland) durchziehenden Karawanenstraßen So führte erst Salomo während seiner friedlichen Regierung Israel in den Weltverkehr ein. Er unternahm in Verbindung mit den Phönikiern (1 Kö. 9, 26 f.) großartige Handelsunternehmungen zur See (s. Ophir), betrieb auch zu Lande einen lebhaften H. mit Pferden und Wagen aus Ägypten nach Syrien, 1 Kö. 10, 28. Der ungemeine Gewinn kam aber, weil er den H. als Kronrecht ausübte, nur ihm, dem Volk höchstens indirekt zu gut. Josaphats ähnlicher Versuch mißlang, 1 Kö. 22, 49. In Samaria besaßen die Kaufleute aus Damaskus auf Grund eines von Benhadad I. geschlossenen Vertrags Bazare, für israelitische gewährte Benhadad II. an Ahab dasselbe Recht in Damaskus. Der Makkabäer Simon stellte den Hafen von Joppe, Herodes den von Cäsarea her. Wir haben aber keine genauen Nachrichten darüber, in welcher Ausdehnung die Israeliten an Handelsgeschäften beteiligt waren. (Doch weist Ps. 107, 23 auf lebhaften Seeh. in der nachexilischcn Zeit hin.) Jedenfalls sind sie auch, solange sie im eigenen Lande waren, dem H. keineswegs ferne geblieben. Denn das Gesetz enthält Bestimmungen wie 3 Mo. 19, 35 f.; 5 Mo. 25, 13 ff. und die Propheten haben mannigfach (Hos. 12, 8; Mi. 6, 11; Hes. 45, 10) Unredlichkeit in H. und Verkehr zu strafen. Am. 8, 5 beweist, daß damals schon Kornwucher getrieben wurde. Überhaupt findet der H. in der Schrift keine günstige Beurteilung: Hes. 27, 27; Jes. 23, 15 ff. wird der H. von Tyrus geradezu mit Buhlerei verglichen, ähnlich Off. 18. Auch Sir. 27, 2 weiß Unrecht von H. nicht zu trennen. Erst durch die Loslösung von seiner Naturbasis, von dem Land der Verheißung, hat sich Israel aus einem überwiegend ackerbauenden in ein fast ausschließlich handeltreibendes Volk verwandelt. Nachdem die Juden den, welcher ihnen den höchsten Gewinn gebracht hätte, verworfen haben, ist es ihr und der Christenheit Fluch, daß sie zum Krämervolk (Ze. 1, 11) geworden sind. — Außer diesem besonderen Sinn hat H. in der luth. Bibelübersetzung die Bedeutung von Handlungsweise, z. B. Lu. 23, 51, von Streithandel und -händel, 1 Kor. 6, 1; Sir. 11, 10, und dann von Angelegenheit überhaupt, Sir. 19, 18 (Ap. 19, 27); Spr. 12, 27. In 1 Th. 4, 6 ist nach dem Grundtext nicht sowohl der H. im engeren Sinn gemeint, als überhaupt jeglicher geschäftliche Verkehr, obwohl natürlich diese Stelle das christliche Grundgebot auch für den eigentlichen „H.“ enthält. Sonst findet sich „Handeln“ im kaufmännischen Sinn im N. T. nur Mt. 25, 16; Lu. 19, 13. Auch oft = verhandeln, behandeln.
Abb. 146. Das kupferne Waschbecken im Vorhof der Stiftshutte.
Abb. 147. Das eherne Meer im Vorhof des salomonischen Temples.
Abb. 148. Kupfernes Wagengestühle im Vorhof des salomonischen Tempels.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
|
Support Info | depdbiblen |