The Future of Bible Study Is Here.
You have not started any reading plans.
- More »
Sign in or register for a free account to set your preferred Bible and rate books.
Heuschrecken. Nach 3 Mo. 11, 20 ff. ist von niederen Tieren alles unrein, was auf vier Füßen gehet unter den „Vögeln“, d. h. beflügelten Tieren, zu denen die Heuschrecken gezählt werden. Eigens ausgenommen von dem Verbot des Genusses werden Arbe, Sola’m, Hargol und Hagab. Nach 11, 22, wo ausdrücklich jedem der vier Namen beigefügt ist „mit seiner Art“, sind wohl vier verschiedene Arten hierunter zu verstehen. Welche, läßt sich unmöglich mehr feststellen. Zählt doch die Wissenschaft heutzutage 40 Arten Heuschrecken in Syrien. Der Name Arbe ist der häufigst gebrauchte, eine Art Kollektivname, von der Wurzel rabah, „viel sein“. Diese Art ist die große, fette, 5 cm lange H., welche heute noch von den ärmeren Volksklassen als Zukost verspeist wird. Zu diesem Ende werden sie auf einer eisernen Platte leicht geröstet und mit Salz gegessen, oder kocht man sie in Wasser ab, oder schmort dieselben in Butter. Nach Mt. 3, 4 ernährte sich Johannes der Täufer mit dieser Speise (Abb. 155). Die Entwickelungsgeschichte dieser H. ist folgende: Vor der Regenzeit legen die Weibchen ihre Eier (je gegen 100) mittelst ihres langen Legstachels in die Erde an Steine, unter Mist und Wurzelwerk. Im April kriechen die Jungen in der Größe kleiner Fliegen aus und häuten sich dann alle 20 Tage; nach der 3. Häutung erscheinen sie mit Flügelstummeln, sind aber erst nach der 4. Häutung imstande zu fliegen, was in die Monate Juni und Juli fällt. In allen Stadien ihres Lebens sind sie gleich gefräßig, so daß die Beschreibungen in 2 Mo. 10 und Joel 1, 2 in keiner Weise eine dichterische Übertreibung enthalten. Die Heuschrecken kommen, mit dem herrschenden Winde ziehend (in Palästina von Südosten), in Schwärmen und Zügen, Spr. 30, 27, so dicht, daß sie gleich Wolken die Sonne verfinstern (Joel 2, 2). Wo sie sich niederlassen, ist es wie ein Hagelschauer oder ein Schneegestöber. Man sucht sie durch Lärmen, Schreien und Schießen oder durch große Feuer abzuhalten, fallen sie aber da und dort ein, so ist in kürzester Frist alles Grün an Bäumen, Gras und Kräutern abgefressen. Haben sie an einem Ort alles Genießbare zerstört, so erhebt sich der Schwarm wieder zum Flug, um anderswo wieder einzufallen. So die ausgebildeten Insekten; die jüngeren Generationen marschieren in dichten, geschlossenen Haufen den Boden bedeckend. Ein Glück für das Land endlich ist es, wenn der Wind einen Schwarm mit sich fortführt und in das Meer wirft. Wird die H. Sola’m gennant, so ist eine von den Felsen kommende Art gemeint, oder eine besonders gefräßige. Hargol ist nach der Bedeutung des Worts eine schnell laufende Art, Hagab eine alles verheerende (Jes. 40, 22), ohne daß es jedoch möglich wäre, ein Näheres noch hierüber zu erforschen. Außerdem finden sich bei Joel 1, 4 und 2, 25 noch weitere drei Namen vor: Jélek, Chasil, Gazam, (Luther: Käfer, Geschmeiß und Raupe), die vielleicht die verschiedenen Entwicklungsstadien bezeichnen.
Abb. 155. Die Wanderbeuschrecke. Oedipoda migratoria.
Abb. 156. Heuschreckenträger von den assyrischen Denkmälern.
About Calwer Bibellexikon: Biblisches Handwörterbuch illustriertDas Calwer Bibellexikon ist einer der bekanntesten Namen unter den deutschsprachigen Bibellexika. Laut Vorwort ist es als ein Handbuch für den nachdenkenden Bibelleser, Geistlichen oder Religionslehrer gedacht. Das Nachschlagewerk soll es dem Leser ermöglichen, ein „eben gelesenes Bibelwort als ein Glied in das ganze Gebäude seiner biblischen Anschauungs- und Gedankenwelt“ einzufügen. Der Herausgeber Paul Zeller merkt zudem an, das Werk sei „in dem einen Geist demütiger Ehrfurcht vor dem Worte Gottes und herzlicher Liebe zu der heiligen Schrift“ entstanden (Vorwort 2. Aufl.). Das Calwer Bibellexikon erschien zum ersten Mal im Jahr 1884, die zweite Auflage 1893, beide erfreuten sich großer Nachfrage. Die hier verfügbare dritte Auflage (1912) ist das Ergebnis einer umfassenderen Umarbeitung und teils auch Verkürzung. Der Herausgeber und die Mitwirkenden stammten zumeist aus der Württembergischen Landeskirche und der Schweiz. Bekannt war es auch unter dem alternativen Titel „Biblisches Handwörterbuch, illustriert“. |
|
Support Info | depdbiblen |