Zürcher Bibel (2007)
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Zürcher Bibel

2007

GENOSSENSCHAFT VERLAG DER ZÜRCHER BIBEL
BEIM THEOLOGISCHEN VERLAG ZÜRICH

Die Zürcher Bibel geht auf die Reformation Huldrych Zwinglis zurück. Die vorliegende Ausgabe wurde 1987–2007 im Auftrag der Synode der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich nach dem Grundtext aufs Neue übersetzt. Ihr Herausgeber ist der Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich.

Die Deutsche Bibliothek – Bibliografische Einheitsaufnahme

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar

isbn 978-3-85995-240-9

© 2007 Genossenschaft Verlag der Zürcher Bibel beim Theologischen Verlag Zürich

Alle Rechte vorbehalten.

Genesis

(das erste buch mose)

Die ersten fünf Bücher des Alten Testaments nennt man den ‹Pentateuch› (griechisch, abgekürzt für: ‹das in fünf Gefässen aufbewahrte Buch›). In der jüdischen Tradition bilden sie die Grundlage und den wichtigsten Teil der Bibel: die Tora (‹Weisung›). Allerdings begegnen im Pentateuch auch Themen, die weit über die darin beschriebenen Zeiten hinausweisen und zeigen, dass diese Bücher der erste Teil eines erzählerischen Zusammenhangs sind, der von der Schöpfung im Buch Genesis bis zur Wegführung der Israeliten in die Gefangenschaft nach Babylon reicht, die im Zweiten Buch der Könige geschildert wird.

Hinter der traditionellen Bezeichnung der Bücher des Pentateuch als ‹Erstes› bis ‹Fünftes Buch Mose› steht die Auffassung, Mose sei der Verfasser dieser Texte gewesen. Die Bücher selbst erheben diesen Anspruch aber nicht, und Dtn 34 erzählt vom Tod des Mose. Sie sind vielmehr, wie in der vorderorientalischen Antike üblich, als anonyme Literatur entstanden.

Das erste Buch der Bibel heisst auch Genesis. Dieser Name ist der griechischen und der lateinischen Bibeltradition entlehnt und bedeutet ‹Ursprung/Entstehung›. Genesis gliedert sich deutlich in zwei Teile: die sogenannte Urgeschichte (Gen 1–11) und die Erzelterngeschichte (Gen 12–50). Die Urgeschichte hat einen universalen Horizont, der die Anfänge der Welt mit Schöpfung und vernichtender Flut umfasst. Demgegenüber konzentriert sich die Erzelterngeschichte auf die Vorfahren Israels und erzählt von Abraham, Sara, Isaak, Jakob und deren Familien (Gen 12–36) sowie ausführlich von Jakobs Sohn Josef (Gen 37–50).

In Gen 1–11 geht es nicht so sehr darum, was zu Beginn der Weltgeschichte geschehen ist, sondern vielmehr um die Frage, was die grundlegenden Lebensordnungen der Welt sind. Diesen Zug teilen die biblischen Texte mit anderen antiken Ursprungserzählungen. Gen 1–11 sind also eher in sachlichem als in zeitlichem Sinn eine ‹Ur›-Geschichte: So geht es der Paradieserzählung in Gen 2–3 um eine Erklärung dafür, weshalb es Gebärschmerzen gibt, weshalb Ackerbau ein mühseliges Geschäft und die Lebenswelt der Menschen gerade nicht das Paradies ist. Die Fluterzählung in Gen 6–9 begründet, weshalb Gott die Menschheit ...

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ZB 2007

About Zürcher Bibel (2007)

Die Zürcher Bibel möchte einen möglichst unverstellten Zugang zu den biblischen Texten eröffnen. Es gehört zu ihrer Tradition, dass die Übersetzung so wenig wie möglich interpretiert und in Bezug auf Erläuterungen und Kommentare zurückhaltend ist.

Wie es der Tradition der auf die Zürcher Reformation zurückgehenden Bibel entspricht, bemüht sich auch die neue Übersetzung um größtmögliche Nähe zu den jeweiligen Sprachen der Ausgangstexte: Die Eigenheiten des Hebräischen und Aramäischen im Alten Testament und des Griechischen im Neuen Testament bleiben erkennbar, und die kulturelle Differenz zwischen der damaligen Welt und der heutigen wird nicht eingeebnet. Das heißt auch, dass Mehrdeutiges nicht vereindeutigt, Fremdes nicht dem bekannten Eigenen angeglichen, Schwieriges nicht banalisiert und Erschreckendes nicht gemildert oder beschönigt wird.

Grundlage der vorliegenden Übersetzung ist für das Alte Testament der hebräisch-aramäische und für das Neue Testament der griechische Grundtext gemäß den wissenschaftlichen Ausgaben der Deutschen Bibelgesellschaft. Weicht die Übersetzung in besonderen, begründeten Fällen ab, wird dies in der Regel in einer Anmerkung dokumentiert.

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