Vorlesung über den
Römerbrief
1515/1516
3L Verlag
Dieses Buch ist ursprünglich als zweiter Ergänzungsband der von H. H. Borcherdt und Georg Merz herausgegebenen Luther-Ausgabe erschienen. Die Übersetzung und die Anmerkungen wurden von Eduard Ellwein erstellt. Die fünfte, durchgesehene Auflage, die im Jahre 1965 vom Chr. Kaiser Verlag in München herausgegeben wurde, bildet die Grundlage für diese Neuausgabe.
Martin Luther
Vorlesung über den Römerbrief (1515/1516)
© 2017 3L Verlag GmbH,
D-65529 Waldems
ISBN: 978-3-943440-72-0
Artikelnr.: 863.072
Übersetzung: Eduard Ellwein
Sprachlich bearbeitet von: Johannes Otto
Lektorat: Ron Kubsch
Satz: Holger S. Hinkelmann
Cover: Lucas Cranach d. J. Bildnis Martin Luthers in ganzer Figur, um 1546 Holzschnitt, links mit der Schlange mit liegenden Flügeln.
Fotografiert und bearbeitet von Wilhelm G. Adelberger
Mit freundlicher Unterstützung von:
Evangelium 21
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»Auf wem wird ruhen mein Geist,
wenn nicht auf dem,
der demütig ist
und sich fürchtet vor meinem Wort?«
Inhaltsangabe: Der Apostel zeigt, dass er Liebe zu den Römern hat, und danach straft er die Laster derer, die ihren Lüsten folgen (WA 3,1f.).
[3] Der Brief des seligen Apostels Paulus an die Römer beginnt.
»Paulus, ein Knecht Jesu Christi« (1,1)
[157] Summa und Absicht des Apostels in diesem Brief sind: alle eigene Gerechtigkeit und Weisheit zu zerstören und umgekehrt Sünden und Torheit, die nicht vorhanden waren (d. h. die um solcher Gerechtigkeit willen von uns geachtet wurden, als wären sie nicht da), festzustellen, zu mehren und groß zu machen (d. h. zu bewirken, dass man erkenne, dass sie immer noch bestehen und viel und groß sind) und so vollends zu zeigen, dass zu ihrer wahren Zerstörung Christus und seine Gerechtigkeit uns nötig sind. Dies führt er bis zum 12. Kapitel durch. Von da ab bis zum Schluss lehrt er, was und wie wir handeln müssen, kraft eben dieser Gerechtigkeit Christi, die wir empfangen haben. Denn vor Gott verhält es sich nicht so, dass einer dadurch gerecht wird, dass er recht handelt (wie die törichten Juden, die Heiden und alle werkheiligen in hoffärtigem Vertrauen meinen), sondern erst muss einer gerecht sein, dann handelt er auch recht, wie geschrieben steht: »Und der Herr sah gnädig an Abel und sein Opfer« (1.Mose 4,4) und nicht zuerst sein Opfer. (WA 3,6ff.)
Die Summe dieses Briefes ist, zu zerstören, ...
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About Vorlesung über den Römerbrief 1515/1516In der österlichen Zeit des Jahres 1515 begann Martin Luther in Wittenberg mit der Vorlesung über den Brief des Paulus an die Römer. Diese Veranstaltung, die sich bis zum Herbst 1516 hinzog, ist eine Frucht der wenigen stillen Jahre, die dem Reformator nach seinem geistlichen Durchbruch gegönnt waren. Die Auslegung war damals eine enorme theologische und wissenschaftliche Leistung. Für die abendländische Christenheit ist das Werk von besonderer Bedeutsamkeit, da in ihm das die Reformation prägende Verständnis des Evangeliums bereits klar durchscheint. Luther spricht in aller Deutlichkeit davon, dass durch den Glauben an Jesus Christus die Gerechtigkeit Gottes dem Menschen zur Heilsgerechtigkeit wird. Zu Römer 1,17 schreibt er etwa, dass die Gerechtigkeit Gottes „die Ursache des Heils“ ist. |
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