Martin Luther Vom unfreien Willen
Vom unfreien Willen
»Wer diese Schrift nicht aus der Hand legt mit der Erkenntnis, dass die evangelische Theologie mit dieser Lehre vom unfreien Willen steht und fällt, der hat sie umsonst gelesen«
Hans-Joachim Iwand,
in seiner Einleitung zur Münchener Ausgabe 1937
2. Auflage 2017
Originaltitel: De servo arbitrio (1525 bei Joh. Lufft, Wittenberg)
© dieser deutschen Ausgabe: Betanien Verlag 2016
Imkerweg 38 · 32832 Augustdorf
www.betanien.de · info@betanien.de
Basis für diese Ausgabe lieferten folgende Übersetzungen:
Dr. Martin Luthers sämmtliche [sic] Schriften,
nach Johann Georg Walch (Hrsg.)
(Concordia Publishing House, St. Louis, Band 18, 1888)
Diese Übersetzung wurde durch Joachim Schmitsdorf gründlich überarbeitet und für die erste Hälfte dieser Ausgabe verwendet.
Vom verknechteten Willen, Übersetzung von Otto Scheel
(Ergänzungsband II. der Braunschweiger Lutherausgabe, Berlin 1905)
Diese Übersetzung wurde bearbeitet von Hans-Werner Deppe und Larissa Eliasch und für die zweite Hälfte dieser Ausgabe verwendet.
Cover: Sara Pieper
Satz: Betanien Verlag
Druck: Druckhaus Nord, Bremen
ISBN 978-3-945716-24-3
2 Antwort auf das Vorwort der Diatribe
3 Antwort auf die Einleitung der Diatribe
4 Antwort auf Argumente aus dem Alten Testament und den Apokryphen
5 Antwort auf Argumente aus dem Neuen Testament
6 Antwort auf den Umgang mit Schriftstellen, die gegen einen freien Willen sprechen
7 Antwort auf den Umgang mit den von Luther angeführten Schriftstellen
8 Die biblische Lehre vom unfreien Willen
500 Jahre nach der Reformation haben sich die alten Fehlentwicklungen von Kirche und Theologie in noch weit schlimmerer Weise als damals im Denken bekennender Christen ausgebreitet. Dazu zählt vor allem die humanistisch-katholische Selbstüberschätzung, dass der Mensch von Natur aus die Fähigkeit habe, sich mit seinem Willen Gott und dem Seelenheil zuzuwenden. Schließlich sei im Sünder noch diese letzte gute Fähigkeit vorhanden. Man meint, der Sünder sei zwar krank an Sünde, aber nicht tot in Sünden. Martin Luther hingegen hatte die Radikalität der Erlösungsbedürftigkeit des gefallenen Menschen klar verstanden und legt sie kraftvoll dar wie sonst kein anderer.
Seine Schrift »Vom unfreien Willen«1 ist seine Antwort auf die Streitschrift »Diatribe vom freien Willen«2 des Humanisten Erasmus von Rotterdam, die Erasmus im September 1524 veröffentlichte. Luthers Antwort erschien im Dezember 1525. Erasmus vertritt die katholisch-humanistische Position, dass der Mensch in Bezug auf sein Seelenheil einen freien Willen habe; Luther verteidigt dagegen die reformatorisch-biblische Sicht, dass rettender Glaube eine Wirkung allein der Gnade Gottes sei.
Dieses Werk Luthers zählt zu den bedeutendsten reformatorischen Schriften überhaupt. Als man Luther vorschlug, seine Schriften in einer Gesamtausgabe zu veröffentlichen, wies er das weit von sich, wünschte, dass man lieber ...
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About Vom unfreien WillenLuthers Schrift Vom unfreien Willen behandelt die zentralen Anliegen der Reformation. Ausgangspunkt ist die alte Frage, ob der Mensch von Natur aus Entscheidungsfreiheit habe, oder ob sein Wille an eine höhere Macht gebunden ist. In seiner Argumentation dringt Luther zu den Kernthemen des Evangeliums vor: Wie kann ein verlorener Sünder gerettet werden? Kann er etwas dazu beitragen? Hat der Mensch innerlich noch einen guten Kern, oder ist er völlig verdorben und unfähig? Richtet Gott sich nach der Entscheidung des Menschen oder ist er völlig souverän? Wo setzt die Gnade und Rettermacht Gottes an? Welche Erlösungstat hat Christus am Kreuz wirklich vollbracht? Und basiert die Errettung und Erkenntnis der Wahrheit allein auf der Heiligen Schrift oder welchen Stellenwert haben Tradition, Vernunft und Philosophie? Mit großer Geisteskraft und biblischer Kompetenz widerlegt Luther hier die katholisch-philosophische Fehleinschätzung des Humanisten Erasmus, dass der Mensch einen freien Willen habe. Dabei entfaltet er die reformatorischen Lehren von der Rechtfertigung aus Glauben und von der Vorherbestimmung Gottes. Nirgends kommt man Luthers grundlegendem Denken – das er vor allem von Paulus aus dem Römer- und Galaterbrief aufgesogen hat – und den Kerngedanken der Reformation näher als in Vom unfreien Willen. |
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