DER TANACH DEUTSCH
Übersetzung der hebräischen Bibel
Streitenberger/Schneider
Textstand 20 / 20.03.2025
Vorlage: Masoretischer Text
Übersetzung: M.A. phil. (Univ.) Peter M. Streitenberger / Ingolstadt
Satz/Layout: Mathias Durst / Haiger und Remus Banucu / Pforzheim
Copyright © 2024 von Peter Streitenberger
Vorwort zur hebräischen Bibel (Tanach)
Lieber Leser,
wenn Sie diesen heiligen Text aufschlagen, halten Sie ein Werk in Händen, dessen Zusammenstellung und Kanonisierung eine tiefgreifende Geschichte aufweist. Beckwith vertritt in seinem Werk “The Old Testament Canon of the New Testament Church” (1985) die These einer frühen Kanonisierung des Alten Testaments. Er argumentiert, dass die wesentliche Form der Sammlung der heiligen Schriften bereits vor 164 v.Chr. (Wiedereinweihung des Tempels unter den Makkabäern) feststand. Diese frühe Festlegung sei unter der Leitung Nehemias und der “Großen Versammlung” erfolgt. Beckwith sieht in dieser Zeit einen entscheidenden Wendepunkt. Seine These: Die Verfolgung unter Antiochus IV. habe zur Festlegung des Kanons beigetragen und die Bedrohung der heiligen Schriften zur Kanonisierung gedrängt. Als Belege führt er das Vorwort zu Jesus Sirach, die Makkabäerbücher und Josephus an.
Die charakteristische Dreiteilung in Torah (Weisung), Nevi’im (Propheten) und Ketuvim (Schriften), die Sie in diesem Band finden, ist keine spätere Ordnungsstruktur, sondern spiegelt den historischen Prozess der Kanonisierung wider. Diese Struktur war bereits zur Zeit Jesu so etabliert, dass er sie in seinen Lehren als selbstverständlich voraussetzte.
Tanach (auch Tenach oder TNK geschrieben) ist die Bezeichnung für die hebräische Bibel und ist ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der drei Hauptteile zusammensetzt:
1. Torah - Die fünf Bücher Mose
• Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium
• Auch “Pentateuch” oder “die Weisung” genannt
2. Nevi’im - Die Propheten
• Frühere Propheten: Josua, Richter, Samuel, Könige
• Spätere Propheten: Jesaja, Jeremia, Ezechiel und die zwölf kleinen Propheten
3. Ketuvim - Die Schriften
• Psalmen, Sprüche, Hiob
• Die fünf Megillot (Rollen): Hohelied, Rut, Klagelieder, Prediger, Ester
• Daniel, Esra-Nehemia, Chronik
Der Tanach entspricht inhaltlich weitgehend dem Alten Testament der christlichen Bibel, unterscheidet sich aber in:
• der Anordnung der Bücher
• teilweise in der Zählung der Verse
• dem Fehlen der deuterokanonischen Bücher (Apokryphen)
Die Änderung erfolgte hauptsächlich durch:
Die Septuaginta (ca. 250-100 v. Chr.):
• Dies war die erste griechische Übersetzung der hebräischen Texte
• Die alexandrinischen Juden ordneten die Bücher nach inhaltlichen/literarischen Kriterien neu
• Sie fügten auch die deuterokanonischen Bücher hinzu, die in griechischer Sprache verfasst waren
Die frühe christliche Kirche:
• Übernahm größtenteils die Septuaginta-Ordnung
• Grund: Diese griechische Version war zur Zeit Jesu weit verbreitet und wurde von den ersten Christen verwendet...
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About Der Tanach Deutsch: Das Alte Testament (Übersetzung der hebräischen Bibel)Die hebräische Bibel, auch Tanach genannt, ist der heiliger Text, der von Christen auch als Altes Testament bezeichnet wird. Der Tanach weist eine charakteristische Dreiteilung in Torah (Weisung), Nevi'im (Propheten) und Ketuvim (Schriften) auf, die zur Zeit Jesu bereits fest etabliert und von ihm bestätigt wurde. Die strenge Kontrolle der Textüberlieferung durch die Priesterschaften gewährleistete eine bemerkenswerte Textstabilität, die bis in die masoretische Tradition reichte. Die Textgestalt des Tanach wird durch historische Textzeugen wie die Qumran-Handschriften und frühe Übersetzungen wie die Septuaginta, die aramäischen Targumim, die syrische Peschitta und die lateinische Vulgata bestätigt und erhellt, die jeweils bei schwierigen Stellen herangezogen wurden. Die vorliegende Bibelausgabe folgt der ursprünglichen hebräischen Tradition, wie sie in der Biblia Hebraica Stuttgartensia überliefert ist, deren Entscheidungen anhand der Kollationen von B. Kennicott und o.g. Übersetzungen überprüft wurden. Sie unterscheidet sich durch die genannte Dreiteilung, der Beibehaltung der hebräischen Eigennamen und der Berücksichtigung hebräischer Features u.a. des hebräischen Partizips als Durativ oder futurum instans. |
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